33-Jahrfeier des HGV Wulften am 24.09.2023
Mit einem festlichen Erntedank-Gottesdienst begann die Feier zum 33jährigen Bestehen des Heimat-und Geschichtsvereins Wulften. Die große Feier zum 30-jährigen Jubiläum 2020 konnte ja Corona-bedingt leider nicht stattfinden, darum entschied sich der Vorstand nun für den Termin zum 33jährigen am Erntedanktag. Lektorin Doris Ebeling hielt den Festgottesdienst und wurde bei den Lesungen unterstützt von Jonas Niestroj, dem Küster unserer Kirchengemeinde. Sie ging in ihrer sehr beeindruckenden Predigt zum Erntedank auch auf das „Wachsen, Gedeihen und Ernten“ des Vereins ein. „Vor nun 33 Jahren hatte eine kleine Gruppe von Wulftenern Mut, Initiative und die Fähigkeit, andere für eine Idee zu begeistern und so wurde am 19. Oktober 1990 der Heimat- und Geschichtsverein gegründet. In der Zwischenzeit ist viel geschehen. Ihr alle und viele weitere Menschen, auch die, die nicht mehr unter uns sind, haben zu unzähligen Anlässen sich für unser Dorf und die Dorfgemeinschaft eingesetzt. Sie haben mit Ausdauer und Fleiß viele Arbeitseinsätze in und um unser Dorf geleistet. In der ersten Dorfzeitung „Ut user Dörpe“ von 1991 steht, dass der Heimat- und Geschichtsverein sich bei der Gründung Ziele gesetzt hat, die der ganzen Gemeinde zu Gute kommen sollen und ich finde, bis heute hat der Verein und seine Mitglieder seine Ziele im Sinne unseres Dorfes und seiner Gemeindeglieder eingehalten und viel erreicht. Da ist viel geschehen in all den Jahren. Auch sind immer wieder neue Mitglieder hinzugekommen, welche die Traditionen weiterführen. Und das ist ebenfalls eine Form von Wachstum und Ernte!"
Frank Diedrich-Berlin überreichte im Namen des Kirchenvorstandes eine Anzahl von Blechschindeln, die bei der Renovierung der Alten Schule abgenommen wurden. Jetzt hatte man sie wiedergefunden und entdeckt, dass sich viele Generationen von Schülern auf den Schindeln mit Namen und Datum verewigt hatten. Von Kirchenvorsteher Frank Diedrich-Berlin wurden die am besten erhaltenen gesäubert und auf einer großen Holztafel befestigt. Sie soll an einer Wand in Hermanns Scheune aufgehängt werden.
Nach dem Gottesdienst begrüßte der 1. Vorsitzende Uwe Peinemann die zahlreichen Besucher und freute sich, dass die aufgestellten Tische und Stühle nicht reichten und weitere herbeigeholt werden mussten. Er bedankte sich bei allen, die an der Planung und Vorbereitung beteiligt waren und natürlich bei den vielen Torten- und Kuchenbäckerinnen. Anschließend wurde Gulaschsuppe und Gegrilltes angeboten und fand regen Zuspruch, zuletzt war fast alles verzehrt.
Nun folgte die immer wieder sehr beliebte Modenschau mit historischer Kleidung. Irmgard Waßmann hatte die Ansage der Modelle in plattdeutscher Sprache übernommen. Sie zeigten Alltags- und Arbeitsbekleidung, Nachtwäsche und feine „Ausgehkleider“ mit den passenden Hüten und Handtaschen. Den Höhepunkt bildete ein historisches Brautpaar. Passend dazu stand im Garten eine schön geschmückte Kutsche, die vom „Wulftener Reitparadies“ Gänzler-Keller zur Verfügung gestellt wurde. Alle historischen Kleidungsstücke stammen aus dem Fundus des Heimat- und Geschichtsvereins.
Viel Beachtung fand auch eine Kollage mit Fotos und Daten von gefallenen und vermissten Wulftenern des 2. Weltkrieges. Gerhard Lüer hat in mühevoller Recherche, mit Hilfe der Kriegsgräberfürsorge und vielen Informationen von betroffenen Wulftener Familien, eine umfangreiche Dokumentation erstellt. Unter anderem auch mit Landkarten von Kriegsschauplätzen und der Lage der Soldatenfriedhöfe und Kriegsgräber.
Während des ganzen Nachmittags führte Dieter Greunig zahlreiche interessierte Besucher durch die Ausstellungsräume im Haus. Sie zeigten sich sehr beeindruckt von der vielfältigen Sammlung historischer Gebrauchsgegenstände aus Haus, Hof und Landwirtschaft. Nach Meinung aller Besucher war der Tag eine gelungene Veranstaltung, die vielen noch lange in Erinnerung bleiben wird.
In den letzten zwei Jahren musste der Adventskalender unter Corona Bedingungen in der Kirche stattfinden. Daher hat es uns sehr gefreut, dass es jetzt wieder möglich war, die Besucher in der Scheune des Heimat- und Geschichtsvereins begrüßen zu können.
Die Scheue wurde adventlich geschmückt und entlang der Einfahrt wurden unsere Teelichtgläser aufgestellt. So fanden viele Besucher den erleuchteten Weg zum Adventskalender.
Zur Einstimmung spielten Hinrich Grünhagen und Katharina mit ihrer Tochter Nora weihnachtliche Lieder. Alle folgenden Lieder wurden auch von den dreien begleitet.
Der 1. Vorsitzende Willi Waßmann begrüßte alle Anwesenden und wünschte eine besinnliche Zeit. Nach dem von Edit Könneker aufgesagten Gedicht „Knecht Ruprecht“ sangen alle gemeinsam das Lied „Es ist für uns eine Zeit angekommen“. Es folgte eine sehr emotionale Weihnachtsgeschichte, vorgetragen von Elvira Schaper. Nach „Süßer die Glocken nie klingen“ trug Kurt Jork noch das Gedicht „Weihnachtszeit“ vor.
Jetzt erhielt jeder Besucher eine brennende Kerze und alle sangen das Schlusslied „Tragt in die Welt nun ein Licht“. Elvira Schaper richtete an alle ein paar Abschlussworte mit der Einladung zu Glühwein, heißem Apfelsaft und selbstgebackenen Keksen. Damit klang die besinnliche Adventsstunde mit netten Gesprächen aus.
Plattdütscher Erntedank Gottesdienst in Wulften 2022
Nach zweijähriger Corona-Pause konnte die Kirchengemeinde Wulften wieder einen plattdütschen Gottesdienst in "Hermanns Scheune" feiern. Die zum Erntedank
geschmückte Scheune füllte sich schon vor Beginn der Feier sehr gut.
Der erste Vorsitzende Willi Waßmann begrüßte die Besucher und freute sich über das große Interesse am plattdütschen Gottesdienst.
Die Lektorin Doris Ebeling und ihr plattdeutsches Team bestehend aus Rosi Mutio und Elvira Schaper hatten die hochdeutschen Texte wieder in Wulftner Plattdeutsch übersetzt, in denen es nicht nur um "Danken" ging, sondern auch um Klimakrise, den Krieg in der Ukraine und Corona. Auch sollte man sich nicht durch Bitterkeit und Hader die schönen Seiten des Lebens kaputt machen lassen. Haben wir uns für die vielen friedvollen Jahre in Europa mal bedankt. Wir lebten in Sicherheit und Frieden.
"Alles, was wir haben, kann auch wieder verloren gehen, denn wir haben keinen Anspruch darauf, es ist mur eine Leihgabe, nur ein Geschenk Gottes," so Lektorin Doris Ebeling. Unter der Gitarrenbegleitung durch Jürgen Hermann sang die Gemeinde kräftig die plattdeutschen Liedertexte mit.
Nachdem das letzte Lied "Bunt sind schon die Wälder" auf Plattdeutsch gesungen wurde bedankte sich Doris Ebeling bei allen Mitwirkenden. Für viel Beifall sorgten auch die Gottesdienstbesucher. Danach dachte aber niemand daran, den Heimweg anzutreten. Der Heimat- und Geschichtsverein hatte nach dem Gottesdienst zu Kaffee und selbstgebackenem Kuchen eingeladen.
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Erntedank in Wulften – wieder einmal war die Kirchengemeinde Wulften zu Gast beim Heimat- und Geschichtsverein. Es ist inzwischen schon zu einer schönen Tradition geworden, den Erntedankgottesdienst in Hermanns Scheune auf Wulftener Platt zu feiern. Der 1. Vorsitzende Willi Waßmann konnte dazu zahlreiche Besucher in Hermanns Scheune begrüßen, die sich trotz des nicht so guten Wetters dort eingefunden hatten. Lektorin Doris Ebeling und ihr Plattdeutsch-Team hatten Texte vorbereitet und ins Wulftener Platt übersetzt, in denen es immer wieder um den pfleglichen Umgang mit unserer Erde, Schutz und Achtung vor der Natur und Liebe zu allen Lebewesen ging. Unter der musikalischen Begleitung von Martina und Hinrich Grünhagen sang die Gemeinde kräftig die ebenfalls plattdeutschen Liedertexte mit. Eine Konfirmandin und ein Konfirmand wurden auch mit einbezogen und verlasen die Ankündigungen der Kirchengemeinde. Nach dem Ende des Gottesdienstes konnten sich alle mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen versorgen und bei netten Gesprächen zusammensitzen. Für Gelächter sorgten Irmgard Waßmann und Elfriede Jork mit kleinen Anekdoten aus der Vergangenheit, Irmgard auf „Wulfsch“ und Elfriede auf „Hattörpsch“ Platt. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle bei Renate Schalcher, die wieder für den schönen Blumenschmuck gesorgt hatte.
Als besonderer Gast konnte Herr Uhlenhaut von der Harz Energie begrüßt werden. Der Heimat- und Geschichtsverein hat in diesem Jahr eine Spende aus dem Ehrenamtsfond der HarzEnergie erhalten, wofür sich der 1. Vorsitzende Willi Waßmann ganz herzlich bedankte. Bei der Besichtigung der Ausstellungsräume zusammen mit Rechnungsführer Gerhard Lüer und dem Vorsitzenden zeigte sich Herr Uhlenhaut beeindruckt von der Präsentation der zahlreichen Exponate. Auch das neue Scheunendach, wofür er im vorigen Jahr als Vorsitzender der LEADER Region Osterode den Förderbescheid überbrachte, fand seine volle Zustimmung, ebenso das neue Vordach über der Haustür. Er war erfreut über das rege Leben in Hermanns Scheune und das Engagement von Arbeitsgruppe und Vorstand des Heimat- und Geschichtsvereins Wulften und wünschte für die weiteren Vorhaben ein gutes Gelingen.
Wir hatten Besuch!
Der ehemalige Kreisheimatpfleger Klaus Gehmlich besuchte mit Abordnungen mehrerer Heimatvereine aus dem Altkreis Osterode den Heimat- und Geschichtsverein Wulften. Gemeinsam wurde die Heimatstube und die neuen Ausstellungsräume in Hermanns Scheune besichtigt. Anschließend traf man sich im „Café Zuckerdose“. Neben einem allgemeinen Erfahrungsaustausch stellte Herr Gehmlich hier sein neues Buchprojekt über die Thingplätze in den Dörfern unserer Region vor. Von Rainer Brüggemann, der mit seiner Frau Marina das Café betreibt, erfuhren die Besucher viel über die Geschichte ihres alten Hauses und die Entstehung des Cafés, das nach umfangreichen historischen Recherchen restauriert und eingerichtet wurde.
Der nächste Besuch beim Heimat- und Geschichtsverein Wulften war die Fachgruppe Volkskunde in der Arbeitsgemeinschaft für Südniedersächsische Heimatforschung (ASH) unter der Leitung von Herrn Dr. Könecke aus Großenrode. Die 2. Vorsitzende Elvira Schaper konnte vor der Heimatstube über 25 Teilnehmer begrüßen. Eine besondere Freude und Überraschung war, dass Herr Professor Dr. Denecke unter den Besuchern war. Er hatte im Jahr 1989 bei der 1100-Jahrfeier Wulftens den Festvortrag gehalten und er war es auch, der den eigentlichen Anstoß zur Gründung des Heimat- und Geschichtsvereins Wulften gegeben hat. Umso mehr freute er sich über die gute Entwicklung des Vereins. Im Anschluss an die Besichtigungen wurden die Gäste mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Dabei stellte Rosi Mutio ihr Projekt „Plattsprechen im Kindergarten“ vor, natürlich auch auf Plattdeutsch. Dr. Könecke berichtete über den Stand der Arbeiten zum Buch über den Strukturwandel in der Landwirtschaft, die in Kürze beendet werden sollen. Dann wurden Neuigkeiten ausgetauscht, es gab Verbesserungsvorschläge und viel Lob. Es wurde deutlich gemacht, dass die Notwendigkeit besteht, kleine Museen und Heimatstuben zu vernetzen und Erfahrungen auszutauschen. Dr. Könecke bedankte sich beim Heimat- und Geschichtsverein Wulften für die freundliche Bewirtung und fachlich kompetente Führung und wünschte eine weiterhin gute Entwicklung.
Unsere Frühjahrswanderung in die "Speukegrund" am Sonntag, 5. Mai 2019
Von unheimlichen Spukgeräuschen, der Hexe Hobein und der Bedeutung alter Flurnamen erfuhren die Teilnehmer bei der traditionellen Frühjahrswanderung des Heimat- und Geschichtsvereins Wulften. Trotz des kühlen Wetters hatten sich über dreißig Interessierte an Hermanns Scheune eingefunden.
Unter der Leitung von Dieter Greunig ging es zunächst durch den „Speckenweg“ zum „Tieberg“, durchs „Unterdorf“ und hinter dem ehemaligen „Unteren Krug“ rechts ab auf den „Keilerkopf“-Rundweg. Bis hierher gab es bereits sechs Punkte, zu denen er etwas erläutern konnte. Am „Eikenbrist“, einem Wirrwarr aus verkrüppeltem Eichengebüsch entlang ging es stetig leicht bergauf durch „die Speukegrund“. „Die“ heißt es, weil es sich hierbei um eine Schlucht handelt. Geografisch korrekt ist es ein „Kerbtal“ oder auch V-Tal. Im Grund der Schlucht fließt plätschernd und gurgelnd ein Bach, häufig hält sich hier auch noch zäher, wabernder Nebel, was die abergläubischen Menschen früherer Zeiten an Spuk und Geister glauben ließ, wenn sie morgens vor Tagesanbruch zur Feldarbeit gingen. Der Weg führte vorbei am Rest eines Hohlweges, der Teil der mittelalterlichen Heer- und Handelswege war.
Weiter ging es bergan bis zum „Hohmorgen“, wahrscheinlich eine Bezeichnung für einen hoch gelegenen Acker. Hier warteten schon der Getränkewagen mit einigen Bänken auf die durstigen Wanderer. Nach einer kurzen Rast ging es nochmals aufwärts zum „Hägerberg“. „Häger“ wird hergeleitet von „Hagen“, (umhegt) und bezeichnet einen umzäunten Bereich, ein Feld oder eine Wiese. Von hier ging es nur noch bergab, zunächst über eine Weide, bis man den Weg am „Deppenbach“ erreichte. Bei dem Namen „Deppenbach“ denkt man zuerst an den Familiennamen Deppe, aber wahrscheinlicher ist, dass er von „Döppen“, das heißt Auskernen, auf plattdeutsch „Utdöppen“, kommt, da es hier früher wohl viele Haselnusssträucher und Zwetschgenbäume gegeben hat. Auch das letzte Glied des Daumens wurde als „Dopp“ bezeichnet. Nach kurzer Zeit erreichte die Wandergruppe den Eichenhain an der „Ziegenkuhle“. Das war früher sicher ein beliebter Futter- und Lagerplatz für den Ziegenhirten und seine Herde, jetzt luden die mitgebrachten Bänke die Wanderer zu einer Rast ein. Weiter führte der Weg in Richtung Dorf, wobei allen eine Besonderheit auffiel. Links des Weges sah man die „Riesentreppen“, große Teerrassenanlagen am Berghang. Sie wurden einst angelegt, um an den steilen Hängen noch Ackerfrüchte anbauen zu können.
Wieder in Hermanns Scheune angekommen, wartete in den warmen Stuben Kaffee und Kuchen und bei netten Gesprächen klang der Nachmittag gemütlich aus. Alle Teilnehmer lobten die guten Informationen von Dieter Greunig, nicht nur die Wulftener, auch die auswärtigen Teilnehmer waren begeistert von der schönen und geschichtsträchtigen Umgebung des Ortes und versprachen, beim nächsten Ausflug wieder dabei zu sein.
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Adventszeit in Wulften
Den Auftakt machte wie in jedem Jahr der Weihnachtsmarkt am 1. Advent. Leider war das Wetter so gar nicht weihnachtlich - es regnete in Strömen. Das tat der guten Stimmung an den Buden aber keinen Abbruch, Essen und Getränke schmeckten hervorragend.
Auch im Saal bei Kaffee und Kuchen, vielen tollen Geschenkideen aus Holz, Wolle und Basteleien mit Blumen und Papier herrschte zeitweise viel Gedränge, besonders als der Weihnachtsmann Kam!
An den Tagen bis zum Weihnachtsfest gab es fast Jeden Abend um 18 Uhr im Dorf, in der Kirche oder in der Schule eine kleine Feier im Rahmen des „lebendigen Adventskalenders“. Allerdings waren hierbei die Besucherzahlen leicht rückläufig.
Auf einen überaus interessanten Ausflug zum „UNESCO Weltkulturerbe Oberharzer Wasserwirtschaft“ begaben sich Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins Wulften. Dazu konnten die 2.Vorsitzende Elvira Schaper und Kulturwart Dieter Greunig über 35 Teilnehmer vor der Heimatstube begrüßen. In Fahrgemeinschaften ging es zunächst bis zum Parkplatz am „Pulverhaus“ bei Clausthal. Dort erwartete der Erlebnisguide Christian Barsch die Gruppe zu einem „Ritt durch die Kulturgeschichte“ des Harzer Bergbaus. Herr Barsch ist Diplom-Forstwirt und Guide für Grubenführungen und die Oberharzer Wasserwirtschaft. Seine Führung gliederte er in vier Themenbereiche: Bergbau, Wasserwirtschaft, Forstwirtschaft und das Leben der Menschen jener Zeiten.
In einer ersten Übersicht zeigte er die Entwicklung und Bedeutung des Harzer Bergbaus auf. Der war in mehrfacher Hinsicht einzigartig in der Welt. Im Harz befanden sich die weltweit tiefsten Gruben jener Zeit und deren kompliziertes System der Wasserentsorgung und Energiegewinnung war und ist bis heute einmalig in der Welt. Eine erste große Blütezeit des Harzer Bergbaues gab es bereits ab dem 12. Jahrhundert. Es wurde vorrangig Silber, aber auch Blei, Eisen, Kupfer und Zink gefördert. Die Bergleute leisteten unglaubliche Schwerstarbeit, indem sie mit Hammer und Pickel das Erz abschlugen. Anfangs geschah das noch im Tagebau aus flachen Gruben, den sogenannten Pingen. Je tiefer gegraben werden musste, umso schwieriger gestaltete sich die Arbeit. Es wurden seitliche Stollen angelegt, die mit Balken abgestützt werden mussten. Auf einer senkrechten Fläche, die in etwa der Größe eines Menschen entsprach, schaffte ein Bergmann ca. 1 cm Vortrieb pro Tag. Erst ab 1630 wurde Schießpulver zum Sprengen eingesetzt, was die Arbeit erheblich leichter und effizienter machte. Dazu kam aber, dass der Transport an die Oberfläche mühsamer wurde. Konnten zuerst die Förderkörbe mit Seilzügen und Menschenkraft, später mit Pferdekraft nach oben gezogen werden, wurde das bei der jetzt erreichten Fördertiefe von 60 Metern fast unmöglich. Während des Mittelalters stieß man so an seine Grenzen, dazu kamen Pestepidemien und Kriege, die den Harz weitgehend entvölkerten. Deutlich wiederbelebt wurde der Harzer Bergbau ab 1520, als durch die Braunschweig-Wolfenbütteler Herzöge frühneuzeitliche Technik und das nötige Fach- und Arbeitspersonal und vor allem Kapitalgeber in den Harz geholt wurde. Hier kam jetzt der zweite Themenbereich der Führung zur Sprache.
Herr Barsch betitelte ihn: „Wasser - Fluch und Segen“.
In den tiefen Stollen sammelte sich Wasser, das abgeleitet werden musste, andererseits wurde Wasser benötigt, um Räder für die Pumpgestänge anzutreiben. Es begann der Bau des Oberharzer Wasserregals, (Regal = königliches Hoheitsrecht) ein unglaublich ausgeklügeltes System von Teichen, unterirdischen Wasserläufen und Wassergräben. Es leitete das Wasser dahin, wo es gebraucht wurde und leitete es weiter, wenn es seine Aufgabe erfüllt hatte. Es konnte sogar in verschiedene Richtungen hin und her geleitet werden, wie z. B. an der „Hutthaler Widerwaage“, wo es für einen Ausgleich zwischen dem Hirschler Teich und dem Polsterberger Hubhaus sorgen konnte und bis heute so funktioniert. Das Polsterberger Hubhaus ist ein Pumpenhaus, in dem das Wasser zuerst mechanisch und später elektrisch um 18 Meter höher in die Speicherteiche gepumpt wurde. Von hier aus konnten die silbererzreichen Gruben Dorothea und Karoline versorgt werden.
Im dritten Themenbereich ging es um die Forstwirtschaft. Seit Beginn des Bergbaus und damit der Erzverhüttung wurde mehr Holz verbraucht, als nachwachsen konnte. Der ständig zunehmende Holzbedarf beim Ausbau der Stollen und zum Schmelzen der Erze führte schon während des Mittelalters zu einer Übernutzung der Wälder. Um 1700 gab es etwa 30.000 Kohlenmeilerplätze im Harz, denn mit Holzkohle ließen sich sehr viel höhere Temperaturen beim Schmelzen des Erzes erreichen. Später sorgten auch die großflächigen Abholzungen in der Nachkriegszeit für Kahlschläge. Ab dem frühen 18. Jahrhundert wurde mit der planmäßigen Wiederaufforstung der weitgehend zerstörten Wälder begonnen. Dazu wurde die schnellwüchsige Fichte verwendet. Diese intensive Forstwirtschaft, die so bis in die 1970er Jahre fortgesetzt wurde, führte zu großflächigen und gleichaltrigen Fichtenforsten. Diese sogenannten Monokulturen waren anfällig gegen Trockenheit und begünstigten den Borkenkäferbefall. Der Begriff „ Waldsterben“ war und ist in aller Munde. Herr Barsch erklärte den Ausflugsteilnehmern, das der Wald aber keinesfalls stirbt. Nach neuen Erkenntnissen findet eine Erneuerung statt, die zu einem gesunden Mischwald mit überwiegend heimischen Rotbuchen führen soll. Selbst die verschiedenen und gefürchteten Borkenkäfer gehören zu einem gesunden Wald.
Auf dem letzten Teilstück des Weges zum „Polsterberger Hubhaus“ sprach Herr Barsch über den vierten Themenbereich, die Bewohner. Im Mittelalter waren die Menschen im Harz sehr arm. Sie lebten in den damals dunklen Wäldern in kleinen Holzhütten und ernährten sich vorwiegend von gesammelten Naturalien, wenig Fleisch gab es zumeist nur von kleinen Haustieren. Jagen durfte nur der Adel, die Menschen waren Leibeigene ohne Rechte. Durch die schwere Arbeit in den Gruben mit häufigen Unfällen und Mangelernährung war die Lebenserwartung extrem niedrig. Für die Frauen jener dunklen Zeit war es besonders schlimm. Neben der Nahrungsbeschaffung für die Familie und Versorgung der Kinder mussten sie auch noch im Bergbau mitarbeiten. Die Menschen nahmen ihre Lebensumstände als gottgewollt hin, sie hatten große Angst vor dem ewigen Höllenfeuer. Während dieser interessanten Ausführungen erreichte die Gruppe das „Polsterberger Hubhaus“. Dort wartete Kaffee und Kuchen auf die Teilnehmer. Dieter Greunig bedankte sich im Namen des Heimat- und Geschichtsvereins bei Herrn Barsch für die lebendige und kurzweilige Führung, die Teilnehmer bestätigten es mit einem kräftigen und herzlichen Applaus.
Pflanzen, Wachsen und Ernten von Kartoffeln stand im Mittelpunkt des plattdeutschen Erntedank-Gottesdienstes in Wulften. Der Heimat- und Geschichtsverein und die Kirchengemeinde hatten hierzu und zum anschließenden Kartoffelfest in Hermanns Scheune eingeladen. Der Gottesdienst wurde gestaltet von Lektorin Doris Ebeling und ihrem plattdeutschen Team mit Irmgard Waßmann, Elvira Schaper und Rosi Mutio. In der Predigt ging es um Geduld und Vertrauen auf das Wachsen und Gedeihen, auch wenn man die Kartoffel in der Erde nicht sieht. Und wenn im Herbst die Pflanze abstirbt, haben sich in der Erde doch wieder neue, kraftvolle Knollen gebildet, die uns ernähren oder für eine weitere Ernte wieder gepflanzt werden können.
Bei herrlich sonnigem Herbstwetter waren zahlreiche Besucher gekommen, um Dank zu sagen für alle guten Früchte in unseren Gärten und Feldern. Mittags wurde eine leckere Kartoffelsuppe und Kartoffelsalat nach altem Rezept angeboten, dazu gab es Würstchen und für Kinder Pommes. Kindergartenleiterin Katharina Schreiber versteigerte einen kleinen Kinderstuhl, der von den Kindern bemalt und mit bunten Bändern geschmückt war. Gewinnerin Anke Schaper wird ihn für einen guten Zweck stiften.
Eine besondere Freude machte Walter Strüver dem Heimat- und Geschichtsverein mit einem Modell der mittelalterlichen Kapelle, die nach alten Urkunden im 12. Jahrhundert „Auf dem Brink“ gestanden haben soll. Sie gilt als Vorläufer der Wulftener Kirche. Zusammen mit Roswitha Kaliner erstellte er auch ein detailgenaues Modell des Wulftener Ehrenmals, auf dem sogar die Namen der Gefallenen des I. und II. Weltkrieges in Originalschrift gut lesbar zu sehen sind. Beides soll in der Heimatstube ausgestellt werden.
Die Kinder des Wulftener „Regenbogen-Kindergartens“ waren am Nachmittag die Hauptakteure. Sie hatten sich bereits seit dem Frühjahr mit Kartoffeln beschäftigt. So wurden gemeinsam mit Rosi Mutio und Elvira Schaper vom Heimat- und Geschichtsverein Kartoffeln gepflanzt, den Sommer über gepflegt und im September gerodet. Sie stellten daraus Kartoffelchips her, die mit Quark sehr gut schmeckten. Mit Rosi Mutio vom Heimat- und Geschichtsverein hatten sie ein plattdeutsches „Kartoffellied“ eingeübt, welches sie zur Freude aller vortrugen. Sie las die Geschichte vom Kartoffelkönig auf platt vor, dann wurde der Sieger des Kartoffelwettbewerbs ermittelt. Alle Kinder hatten dazu eine schöne große Kartoffel mitgebracht. „Kartoffelkönig“ wurde Tom, seine Kartoffel war die größte und wog 540 Gramm. Mit Eifer und Ernsthaftigkeit verkauften die Kinder selbst gekochte Marmelade, mit gesammelten Gräsern und Blüten verzierte Karten und Windlichter. Viel Spaß hatten sie auch beim Wettlauf mit Kochlöffel und Kartoffel. Schön und fantasiereich waren die kleinen Deckchen, die sie mit Kartoffelstempeln bedruckten. Das Besondere bei all diesen Aktivitäten war, dass Rosi Mutio einmal pro Woche den Kindergarten besuchte und dabei mit den Kindern sehr viel Platt gesprochen hat. Alle Besucher hatten viel Freude an den Kindern und nach Kaffee und Kuchen klang der Erntedanktag in Hermanns Scheune aus.
Die diesjährige Frühjahrswanderung des Heimat- und Geschichtsvereins Wulften führte wieder einmal durch die südliche Feldmark Wulftens. Der 1. Vorsitzende Willi Waßmann begrüßte dazu die Teilnehmer, die wegen der Fußballweltmeisterschaft und der hohen Temperaturen nicht so zahlreich wie sonst erschienen waren, in Hermanns Scheune. Unter der bewährten Leitung von Dieter Greunig ging es zunächst zum Sportplatz. Dort wies er zunächst auf ein Wanderwegschild mit der Wolfsangel hin. Die Wolfsangel ist ein Runenzeichen, das wahrscheinlich nach einem Jagdgerät für Wölfe benannt wurde. Es ist seit dem 14. Jahrhundert ein Grenzzeichen der Herzogtümer Braunschweig – Lüneburg. Beim Weitergehen auf dem „Wolfsangel-Rundweg“ erfuhren die Teilnehmer, dass die ersten Häuser südlich der Oder erst nach 1900 erbaut wurden. Weiter am Sportplatz entlang ging man „auf dem Riene“, ehemals Überschwemmungsgebiet der Oder, zum „Röderholz“, einstmals gerodeter Wald (Holz). Hier befanden sich bis zur Verkoppelung, die zeitgleich mit dem Bau der Eisenbahn 1886 – 1888 stattfand, hunderte von kleinen, unregelmäßigen Parzellen, die von Arbeitern, Handwerkern und Webern im Nebenerwerb beackert wurden. Zu der Zeit waren etwa ein Viertel der Wulftener Handwerker Weber. Im Zuge der Verkoppelung wurde ein neues Wegenetz angelegt und die Felder in Blöcke eingeteilt. Im so genannten „Kuhlager“ mussten oftmals Kinder die Kühe, Schafe und Schweine hüten. In diesem Bereich befand sich im Mittelalter die kleine Siedlung Fahrenbruch, deren Bewohner einmal zwei Schweine eingefangen hatten, die sich aber leider im Besitz der Brüder Dietrich und Heinrich von Hardenberg befanden. Der Streit ging so weit, dass als Richter der Andreassen Spiegelberg, seines Zeichens „Fürstlich braunschweigischer Canzler zu Herzperge“, angerufen wurde, Recht zu sprechen. Diese Episode soll sich um 1575 abgespielt haben. Weiter führte der Weg Richtung Rotenberg am alten Pumpenhäuschen vorbei. 1968 wurden vor dem Rotenberg zwei Tiefbrunnen gebaut und das Wasser in den Hochbehälter auf der Höhe des Rotenbergs gepumpt. Von hier aus konnte das ganze Dorf mit Trinkwasser versorgt werden. Im Jahr 1972 schlossen sich die bis dahin bestehenden Wasserleitungsgenossenschaften Oberdorf, Winkel/Bahn, die private Wasserversorgung Ostring und die Einzelbrunnen südlich der Oder zusammen zum Wasserbeschaffungsverband Wulften. Diese Brunnen mussten wegen des zu hohen Arsengehaltes, der aus dem Buntsandstein des Rotenbergs in das Wasser gelangte, wieder stillgelegt werden. Neue Brunnen im Röderfeld liefern bis jetzt das Trinkwasser für die ganze Gemeinde. Bei einer Pause mit kühlen Getränken am Arboretum hatte man einen guten Blick auf den vor etlichen Jahren neu aufgeforsteten Mischwald, der eine Fläche von 10 ha umfasst. Rechts des Weges sind Streuobstwiesen entstanden, die als Naturschutzflächen zum Öko-Pool der Gemeinde gehören und als Ausgleichsflächen für z.B. Solarfelder dienen. Eine der Streuobstwiesen wurde von Günther Ehrhardt angelegt. Dort steht eine von Rosen umgebene Ruhebank mit wunderbarer Aussicht. Ein Stück weiter neben dem Weg sind Benjeshecken angelegt, die aus Totholz wie Ästen und Zweigen angelegt wurden und Vögeln und Kleintieren Schutz bieten sollen. An den Lüthorstwiesen vorbei kam man zur „Kalten Büh“ , einem Feuchtbiotop, das seinen Namen von den dort wehenden kühlen Aufwinden erhielt, die hier am Beginn des Rotenberges den Hang hinaufwehen. Gut zu erkennen war ein Stück eines Hohlweges, der ein Teil des mittelalterlichen Thüringer Handelsweges ist und die Verbindung vom Fastweg über den Dammanger, einen aufgeschütteten Damm, bis ins Dorf zum Speckenweg bildet. Das ganze Gebiet gehörte einst zum Urstromtal der Oder und war sumpfig und schwer passierbar. Deswegen wurde der Damm aufgeschüttet und im Dorf der „Speckenweg“, ein mit Knüppeln und Ästen befestigter Weg, gebaut. Die Wandergruppe erfuhr auch, welche Bedeutung der „Knick“ hatte, den man ebenfalls sehen konnte. Ein Knick bildete früher eine Abgrenzung, bzw. Schutzzaun und bestand aus einer dichten stacheligen Schwarzdornhecke, deren Spitzen nach oben geknickt waren, damit sie noch schwerer zu überwinden war. Hier bildete der Knick die Grenze zwischen dem Fürstentum Grubenhagen und dem Bistum Mainz. Wie aus einer Urkunde des Amtes Herzberg aus dem Jahr 1645 zu entnehmen ist, lagen am Hang des Rotenberges die Ortschaften Elerdeshusen, Ollenhusen und Tappenhusen. In der Urkunde geht es um einen Streit mit der Commune Bilshausen um zwei Schafe, die die Grenzen unerlaubt überschritten hatten. Nach Überquerung der Landstraße kam man durchs „Alte Feld“, ein Gebiet mit sehr fruchtbarem Boden, das von den Adligen von Berkefeld und derer von Minnigerode bewirtschaftet wurde, hier gab es keine Nebenerwerbslandwirte. Der Weg führte weiter über die „Bimmelbrücke“. Wie den Kirchenbüchern zu entnehmen ist, existierte bereit 1626 an dieser Stelle eine Brücke über die Oder. Auf der anderen Seite der Brücke, auf dem „Stein“, gab es noch einmal eine Trinkpause. Die Wandergruppe zeigte sich dankbar für die vielen Informationen und Anekdoten von Wanderführer Dieter Greunig. Wegen des heißen Wetters beschloss man, die Wanderung abzukürzen und zu Hermanns Scheune zurück zu gehen. Kaffee und Kuchen schmeckten im kühlen Schatten dann besonders gut und bildeten einen angenehmen Abschluss der Wanderung.
Ein weiteres Kapitel der Wulftener Vereinsgeschichte ist zu Ende, der Handwerker-Bildungsverein hat sich am 5. Januar 2018 nach 118 Jahren seines Bestehens aufgelöst. Der traditionsreiche Gesangverein konnte, wie auch schon vor einigen Jahren der Gesangverein Germania, keine neuen Mitglieder mehr gewinnen und war nicht mehr singfähig. Aus diesem Anlass wurde nun die Vereinsfahne dem Archiv des Heimat- und Geschichtsvereins Wulften feierlich übergeben. Der 1. Vorsitzende Werner Vogel, der zweite Vorsitzende Jürgen Hopert und der Fähnrich Helmut Lüer brachten die 58 Jahre alte Fahne mit mehreren Fahnenbändern zur Heimatstube, wo sie vom Vorstand des Heimat- und Geschichtsvereins entgegengenommen wurde. Sie ist die zweite Fahne des Vereins und wurde 1960 genau nach dem Vorbild der ersten neu hergestellt. Im Fahnenschrank in der Heimatstube befindet sich auch schon die erste Fahne des HBV von 1902. Beide Fahnen standen zufällig gleich lange, nämlich 58 Jahre, im Dienst des HBV. Die erste von 1902 bis 1960 und die zweite von 1960 bis 2018.
Im anschließenden Gespräch wurde noch einmal an die Geschichte des Vereins erinnert. Alles begann mit einer Gruppe von 25 Junggesellen, die in der Kegelbahn im „Hessenkrauge“, das war die damalige Gastwirtschaft Hesse „Zum Deutschen Kaiser“, (zuletzt bekannt als „Sham“) zusammen saßen und beschlossen, einen zweiten Gesangverein zu gründen. Der Gesangverein Germania bestand damals schon seit 30 Jahren. So wurde am 6. Februar 1900 der „Handwerker-Bildungsverein Wulften“ (HBV) gegründet, da sich die Gründungsmitglieder vorwiegend aus jungen Handwerkern zusammensetzten. Schon bald entstand der Wunsch nach einer eigenen Fahne, die bei Sängerfesten in der Umgebung mitgeführt werden konnte und bereits am 6. Juli 1902 fand die Fahnenweihe im Rahmen eines würdigen Festes statt. Die Fahne war handbestickt auf der Vorderseite mit dem Vereinsnamen und der Jahreszahl 1902 und auf der Rückseite mit sehr kunstvoll dargestelltem Handwerkszeug. Das Jahr 1933 zeigte sich für die Gesangvereine als sehr unerfreulich. Die NSDAP ordnete an, dass in Orten unter 3000 Einwohnern nur noch ein Gesangverein bestehen durfte. Die beiden Gesangvereine in Wulften wurden kurzerhand aufgelöst und zwangsweise zusammengeschlossen. Das Vereinseigentum musste beim Ortsgruppenleiter abgeliefert werden und fiel am 1. Mai 1935 dem „Maifeuer“ zum Opfer. Die Vereinsfahne des HBV entging nur deshalb der Vernichtung, weil sie ein beherzter Wulftener versteckte. Auf diese Weise überstand sie das „1000jährige Reich“. In der schweren Zeit nach dem zweiten Weltkrieg hieß es dann bereits im Dezember 1946: „Der HBV besteht weiter!“ Zum 60-jährigen Bestehen wurde eine neue, identische Fahne angeschafft, da die erste schon sehr gelitten hatte. Das Stiftungsfest verlief erfolgreich und harmonisch, allerdings noch ohne neue Fahne. Sie war nicht rechtzeitig fertig geworden und so konnte man im November noch einmal feiern und die neue Fahne weihen.
Beide Fahnen sind nun in der Obhut des Heimat- und Geschichtsvereins. Der letzte langjährige Vorsitzende Werner Vogel sprach sein Bedauern über die Auflösung des Vereins und die Hoffnung aus, dass die Erinnerung an den Verein durch die sorgsame Aufbewahrung der Fahnen für zukünftige Generationen erhalten bleibt. Der Vorstand des Heimat- und Geschichtsvereins Wulften versprach, bei zukünftigen Jubiläumsfeierlichkeiten alle historischen Fahnen wieder einmal öffentlich zu präsentieren.
Adventszeit 2017 beim Heimat-und Geschichtsverein Wulften e.V.
Den Auftakt der Adventszeit in Wulften machte der traditionelle Weihnachtsmarkt auf dem Schützenplatz am 1. Adventssonntag. Neben einigen Ständen mit Gegrilltem, Waffeln, Schmalz- und Mettwurstbroten war auch wieder der Glühweinstand des Heimat- und Geschichtsvereins vertreten. Bei echtem Winterwetter mit Schneetreiben fanden Glühwein mit und ohne „Schuss“ und heißer Apfelpunsch guten Zuspruch.
Am 20. Dezember traf sich der Plattschwatzekreis zu einer gemütlichen Klönrunde an einer adventlich geschmückten Kaffeetafel und am 21. Dezember wurde ein Türchen am lebendigen Adventskalender der Kirchengemeinde Wulften geöffnet. Dazu hatten sich wieder zahlreiche Gäste in Hermanns Scheune eingefunden. Mit stimmungsvoller Weihnachtsmusik von Martina und Hinrich Grünhagen und einigen herzlichen Worten des Vorsitzenden Willi Waßmann wurden alle Anwesenden begrüßt. Dann folgte Jannis Greunig mit dem Gedicht „Markt und Straßen steh‘n verlassen….“. Für seinen guten Vortrag des bekannten Gedichtes erhielt er viel anerkennenden Applaus. Elfriede Jork trug vor, wie man „Perfekte Weihnachten“ organisiert und Elvira Schaper erzählte die Geschichte der vier Kerzen auf Wulftener Platt. Zwischen jedem Vortrag wurde gemeinsam ein Weihnachtslied gesungen. Zum Schluss wurden Kerzen an alle verteilt und das Lied „Tragt in die Welt nun ein Licht…“ angestimmt. Bei einem Becher Glühwein und selbstgebackenen Keksen blieben noch viele der Gäste zu einem kleinen Plausch auf dem Hof zusammen.
Herbstausflug zur "Alten Saline" in Salzderhelden 25.Oktober
2017
Salz, im Mittelalter auch als das „weiße Gold“ bezeichnet, stand im Mittelpunkt des Herbstausflugs des Heimat- und Geschichtsvereins Wulften nach Salzderhelden. Hierzu konnten der 1. Vorsitzende Willi Waßmann und Kulturwart Dieter Greunig über 25 Teilnehmer vor der Heimatstube begrüßen. In Salzderhelden hieß der 1. Vorsitzende des Kultur-Förderkreises Salzderhelden e.V.“, Herrn Karl-Heinz Wessel, die Gruppe herzlich willkommen. Zunächst besichtigte man das Heimatmuseum im Bahnhof. Dort konnte man neben vielen historischen Gebrauchsgegenständen das noch funktionierende alte Uhrwerk des Salzderheldener Kirchturms und eine prächtig ausgestattete Registrierkassse von 1895 bestaunen. Anschließend ging es zum Salinengelände. Der Sage nach wurde im Jahr 1173 eine Salzquelle an einem Berghang entdeckt. Ein Hang wurde auch als „Halde“ oder „Halle“ bezeichnet, woraus sich wohl der Name Salzderhelden, „Salz von der Halde“, ableiten lässt. Die Quelle sollte den Ort über 800 Jahre lang prägen. Herr Wessel und der zweite Vorsitzende des Förderkreises, Herr Sommerlatte, demonstrierten ihren Gästen sehr anschaulich die alte Sole-Fördertechnik von 1757, in Teilen als Modell einer „Wasserkunst“ sogar von 1586. An einem nachgebauten Siedeofen in Originalgröße wird für Besucher wieder Salz gewonnen. Eine Besonderheit ist der Solebehälter, der 1882 aus den Fichtenholzbalken des 1859 abgerissenen Gradierwerkes erbaut wurde. Da er mit einem Gebäude umgeben wurde, ist er sehr gut erhalten und gilt mit seinen Ausmaßen und einem Fassungsvermögen von 450 Kubikmeter als einer der größten und besterhaltenen Solebehälter. Die Salzproduktion wurde 1963 eingestellt, für den Badebetrieb förderte man noch bis 1994 Sole. Der Kultur-Förderkreis Salzderhelden e.V. setzt sich seit seiner Gründung für den Erhalt dieses Industriedenkmals ein und konnte nach unzähligen ehrenamtlichen Arbeitsstunden die restaurierte „Alte Saline“ im Jahr 2006 wieder für Besucher eröffnen. Die Gruppe des Heimat-und Geschichtsvereins Wulften war sehr beindruckt von der gesamten Anlage und Dieter Greunig bedankte sich herzlich bei Karl-Heinz Wessel und Klaus Sommerlatte für ihre Erklärungen und praktischen Vorführungen. Nach einem gemeinsamen Kaffeetrinken in der „Burgschänke“ an der „Heldenburg“ trat man den Heimweg an.
Im Mittelpunkt des plattdeutschen Erntedankgottesdienstes der evangelischen Kirchengemeinde Wulften am vergangenen Sonntag stand der Psalmvers: „Aller Augen warten auf Dich, Herr, und Du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit“. In Hermanns Scheune des Heimat- und Geschichtsvereins Wulften war wieder einmal jeder Platz besetzt. Das Team um Lektorin Doris Ebeling hatte sich viel Mühe gemacht, die Bibel- und Liedertexte in Wulftener Platt zu übersetzen. Auch die anwesenden Jugendlichen verfolgten aufmerksam die vorgetragenen Texte, in denen es um den Wert und das Warten auf Nahrung ging. Erntedank – das heißt nicht nur danken für eine gute Ernte, für gute Nahrung, für Gesundheit und gute Freunde, das heißt auch Warten und Vertrauen auf alles, was noch kommt. Nach dem Gottesdienst erhielten Irmgard Waßmann, Rosi Mutio und Elvira Schaper für die Mitgestaltung des Gottesdienstes rein kleines Geschenk mit einem herzlichen Dankeschön von Pastor Dr. Engelmann und Lektorin Ebeling . Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von Martina und Hinrich Grünhagen, die fast bei allen Veranstaltungen in Hermanns Scheune zu erleben sind. Viel Spaß bereitete später der Auftritt zweier Klatschtanten. Irmgard Waßmann und Rosi Mutio stritten sich als Emma und Hermine zuerst heftig auf Wulfsch‘ Platt, vertrugen sich am Ende aber auch wieder. Eine heitere Atmosphäre herrschte bis zum Schluss bei der Kaffeetafel mit leckeren selbstgebackenen Kuchen und Torten.
Ganz im Zeichen des Hochwasserschutzes stand die heimatkundliche Wanderung des Heimat- und Geschichtsvereins Wulften. Der 1. Vorsitzende Willi Waßmann konnte dazu über 30 Teilnehmer am Ausgangspunkt Hermanns Scheune begrüßen. Bei schönstem Sommerwetter und unter der fachkundigen Leitung von Dieter Greunig ging es zunächst an der Bahn entlang bis zur Einmündung des Hackenbaches und des Hattorfer Mühlengrabens in die Oder. Hier wurden schon nach dem Hochwasser von 2007 erste Schutzmaßnahmen ergriffen und die Fließrichtung dieser beiden Gewässer geändert und Sperranlagen eingebaut. Besondere Beachtung fand damals auch eine hier angelegte Fischtreppe. Weiter führte Dieter Greunig die Gruppe zur Straße „Ölmühle“. Hier stand die letzte, im Jahr 1874 abgebrannte Ölmühle, in der aus Rüb- und Leinsamen, Raps und Bucheckern Öl gewonnen wurde. Als Abfallprodukt fiel der sogenannte Öl- oder Leinkuchen an, der als Viehfutter sehr begehrt war. Die ursprüngliche Ölmühle stand vermutlich auf der anderen Seite der Landstraße, am Beginn des heutigen Radweges, denn hier befand sich ein großes Feuchtgebiet mit Teichen (Günneteiche) und das zum Mühlenbetrieb notwendige Fließwasser (Hackenbach). Darauf weisen auch die alten Flurnamen wie z.B. „Im Dieke“, „Teichäcker“, „Teichbusch“, „Günnenwiesen“, „In den sieben Büten“ hin. Über viele Generationen hinweg war die Ölmühle im Besitz der Familie Beyer, deren deren Nachkomme Günther Beyer aus Springe mit seiner Familie an der Wanderung teilnahm. Er erzählte, dass sein Großvater noch in dem 1874 abgebrannten Gebäude geboren wurde.
Der Weg führte nun am Hackenbach entlang bis zu dem ein km langen Abschnitt, der jetzt durch umfangreiche Erdarbeiten wieder seinen alten Verlauf in vielen Schleifen nehmen kann und dadurch fast doppelt so lang geworden ist. Er fließt langsamer und kann mehr Wasser aufnehmen. In früherer Zeit wurde er begradigt und vertieft, um dadurch wertvolles Ackerland zu gewinnen, das intensiv bewirtschaftet wurde.
Aufgrund der Europäischen Wasserrahmenrichtlinien des Jahres 2000 dürfen die Ländereien in Trinkwassereinzugsgebieten nur noch extensiv bewirtschaftet werden. Deswegen hat der Wasserbeschaffungsverband Wulften im Zuge der Flurbereinigung bis 2012 sämtliche Ackerflächen am Hackenbach aufgekauft und in Grünland umgewandelt. Es wurden standortgerechte Gehölze angepflanzt, ein naturnahes Abflusssystem und auch stehende, sogenannte Stillgewässer, geschaffen. Ein neuer Wanderweg ergänzt das Projekt, das Landschaftsschutz, Naturschutz, Trinkwasserschutz und Hochwasserschutz verbindet. Auf einer großen Info-Tafel können sich Wanderer über alle Details informieren. An dieser Stelle erwähnte Dieter Greunig die Wüstung Erpeshusen, ein kleiner Ort wohl ohne Kirche, der sich gegenüber am Eingang des Hackentales befand. Sie wurde im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt und 1447 völlig vernichtet. Die Feldmark blieb aber bestehen und gehörte wechselnden Herren, zuletzt 1886 der Domäne Katlenburg.
An der Quelle in der Rolandsgrund im Hackental legten die Wanderer eine Trinkpause ein.
Auch hier, wie an allen Stationen der Wanderung, bekamen die Teilnehmer von Dieter Greunig interessante Informationen. Der Name „Rolandsgrund“ kommt nicht etwa von dem Namen „Roland“, sondern von “gerodetes Land“ und der Name „Hackental“ bezeichnet ein Tal mit hineinragenden Hügeln, die früher „Haken“ genannt wurden.
Der letzte historisch bedeutsame Punkt der Wanderung war die „Friedenseiche“. Diese Eiche wurde zum 50. Jahrestag der Schlacht von Waterloo 1815, also im Jahre 1865, gepflanzt und ist heute ein Naturdenkmal. Über den „Kielweg“ ging es zurück in Hermanns Scheune, wo bereits Kaffee und Kuchen auf die müden Wanderer wartete.
Herbstausflug nach Duderstadt am 16.10.2016
Duderstadt aus der Sicht eines mittelalterlichen Scharfrichters erlebten die Teilnehmer des Heimat- und Geschichtsvereins Wulften. Der 1. Vorsitzende Willi Waßmann und Kulturwart Dieter Greunig konnten dazu fast 40 Interessierte vor der Heimatstube begrüßen. Bei strahlender Herbstsonne ging es in Fahrgemeinschaften in die malerische Fachwerkstadt Duderstadt. Vor einem der schönsten Rathäuser Deutschlands wurde die Gruppe von Claus Ludwikowski als Scharfrichter Hans Zinke begrüßt. In humorvoller Weise sprach er zunächst über die Geschichte der Stadt und dann speziell über die des Rathauses. Etwas unheimlich wurde es beim Gang in den Rathauskeller. Dort in der Folterkammer erläuterte der Henker, wie der Scharfrichter auch bezeichnet wurde, die verschiedensten Foltergeräte und Methoden. Er erklärte aber auch, dass im Mittelalter das Foltern eine intensive Ausbildung erforderte und eine Prüfung abgelegt werden musste. Scharfrichter wurden von der Gesellschaft ausgegrenzt und konnten nur innerhalb anderer Henkersfamilien heiraten, wurden aber ordentlich entlohnt nach einer festen Gebührenordnung. Meist mussten die Familien der Bestraften dafür aufkommen. Nach vielen weiteren Details führte „Scharfrichter Zinke“ die Gruppe durch die Stadt, von der Oberkirche, der Basilika St. Cyriakus, vorbei am „Tabalugahaus“, an verschiedenen Skulpturen in der Marktstraße bis zur Unterkirche St. Servatius und dem Westertor. Hier wies er auf die gedrehte Turmspitze hin und erzählte die verschiedenen Geschichten, die sich um die Entstehung dieser besonderen Drehung der Turmspitze ranken. Das Westertor ist das letzte noch erhaltene mittelalterliche Stadttor Duderstadts und gilt als Wahrzeichen der Stadt. Nach der interessanten Führung, oft gespickt mit Anekdoten aus dem mittelalterlichen Folterwesen, klang der Nachmittag mit einer gemeinsamen Kaffeetafel in Gieboldehausen aus.
Wulftens geschichtsträchtige Dutburg war das Ziel unserer diesjährigen Wanderung. Der 1. Vorsitzende Willi Waßmann konnte dazu fast 30 Teilnehmer vor der Heimatstube begrüßen.
Bei strahlendem Sonnenschein führte Dieter Greunig die Gruppe zunächst zum Mühlborn und sprach über die Wasserversorgung Wulftens früher und heute. Weiter ging es bergauf durch die „Boagatze“ zur Oberen Straße. Vor dem Grundstück von Emmi Lohrengel zeigte er die Stelle in ihrem Garten, an der sich einst wahrscheinlich das erste Kirchengebäude des Dorfes befunden hat. Mit Hinweisen auf die verschiedenen Schulgebäude im Laufe der Zeit wie das im vorigen Jahr abgerissene Küsterhaus, den ebenfalls nicht mehr vorhandenen „Hühnerstall“ im Pfarrgarten, die jetzige „Alte Schule“ und das ehemalige Haus „Kaufmann Strüver“ am kleinen Tieberg ging es weiter bis zum Haus Unterdorf Nr. 12, wo Familie Brüggemann im früheren Meierhof der Grafen von MIngerode ein Cafè eingerichtet hat.
Ein Stück weiter auf der linken Straßenseite auf dem Grundstück Mißling soll sich auf einem Hügel eine frühmittelalterliche Burg befunden haben. Am Ortsausgang Richtung Dorste wurde eine alte Heer- und Handelsstraße überquert, bevor es dann auf dem Kohliweg und vorbei an den Fischteichen in den Dutberg hinauf ging. Durch inzwischen dichtes Unterholz erreichte man den Burghügel, wo Dieter Greunig die noch erkennbaren Erdformationen und Grabenverläufe der ehemaligen Fluchtburg erläuterte.
Leider war, von den Wanderern fast unbemerkt, ein Gewitter aufgezogen und es begann heftig zu regnen. So wurde vorzeitig der Heimweg angetreten und alle trafen sich zum abschließenden Kaffeetrinken in Hermanns Scheune.
Neuer Schaukasten am alten Rathaus
zur Erinnerung an einen großen Sohn Wulftens
wurde am 17. Dezember 2015 angebracht
Rechtzeitig zum 200. Geburtstag des Markscheiders Eduard August Borchers am 25. Dezember erinnert der Heimat- und Geschichtsverein Wulften an seinen großen Sohn. Der Verein hat dazu einen Schaukasten angefertigt, in dem über die Geschichte des Rathauses und über den in diesem Vorgängerhaus geborenen E.A. Borchers informiert wird. Bürgermeister Henning Kruse und Gemeindedirektor Arnd Barke freuten sich über diese Initiative des Vereins und zeigten den Platz an der Fassade des Rathauses an, an dem dann Gemeindetechniker Mario Mönnich den Schaukasten befestigte. Alle Beteiligten hoffen und wünschen, dass diese Würdigung eines berühmten Wulfteners bei Bürgern und Besuchern der Gemeinde auf Interesse stößt. Unser Bild zeigt von links nach rechts vom Heimat- und Geschichtsverein Elfriede Jork, Elvira Schaper, Manfred Beushausen, Dieter Greunig und Bürgermeister Henning Kruse mit Gemeindedirektor Arnd Barke am neuen Aushangkasten.
Ausführliche Informationen über August Eduard Borchers finden Sie unter
"Heimatgedichte und Geschichten aus Wulften"
Taufgottesdienst am 15.September 2016
Eine schöne Tradition haben die Sommergottesdienste der Wulftener Kirchengemeinde unter dem Motto "Kirche mitten im Dorf". Es war in mehrfacher Hinsicht ein besonderer Gottesdienst in Hermanns Scheune; es wurde ein Kind getauft, die Kirchenvorsteherin Uta Mißling wurde neu in den Kirchenvorstand eingeführt und Rosi Mutio daraus verabschiedet.
Herbstausflug Gittelde 11.10.15
Die diesjährige Herbstfahrt unseres Vereins führte am 11.Oktober in den Ort Gittelde. Mehr als zwanzig Personen beteiligten sich an dem heimatkundlichen Ausflug. In Gittelde wurde die Gruppe von Horst Ahrens, dem Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsvereins Gittelde, begrüßt. In mühevoller Kleinarbeit und mit viel Eigenleistungen der Mitglieder konnten in den Klassenräumen der ehemaligen Schule, der Dienstwohnung des Rektors und im verfallenen Schulstall Räumlichkeiten für die Gittelder Heimatstube eingerichtet werden.
Im ersten Teil der Führung informierte Uwe Kipp über den Gittelder Pfennig. In interessant gestalteten Vitrinen konnten die zahlreichen Münzen bestaunt werden. Übersichtliche Informationstafeln erläuterten den Werdegang des Gittelder Pfennigs. Die wechselvolle Geschichte dauerte mehr als 650 Jahre an. In der Zeit von 973 bis 1619 wurden in der Münzstätte im Flecken Gittelde Münzen geprägt. Gittelde war eine international operierende Finanz- und Handelsmetropole in Europa. Der Bergbau im Harz (Silber) spielte dabei eine entscheidende Rolle. Die Münzstätte wurde durch einen Vogt verwaltet. Diese Position nahmen lange Zeit die Grafen von Katlenburg wahr. Der Wert des Gittelder Pfennigs ergab sich aus dem verarbeiteten Edelmetall und stellte kein alltägliches Zahlungsmittel dar, sondern wurde nur im Fernhandel verwendet.
Mit der Führung durch die Heimatstube zeigte Horst Ahrens auf, wie mit viel Zeit und intensiver Arbeit ein geschichtliches Kleinod geschaffen worden ist. Die Klassenräume der ehemaligen Schule beherbergen Schriften und hauswirtschaftliche Geräte aus der Vergangenheit. Jedes Zimmer präsentiert sich zu einem bestimmten Thema. Auf den Flächen des früheren Schulstalles sind Handwerkszeug aus alten Berufen und Werkstätten sowie Geräte aus der Landwirtschaft zu sehen. Jeder Platz wurde in übersichtlicher Form gestaltet.
Beim anschließenden Dorfrundgang standen historische Gebäude im Vordergrund. Auffallend waren die noch vorhandenen, zahlreichen Fachwerkfassaden. Eine Besonderheit von herausragender Bedeutung bilden die beiden vorhandenen Kirchen. Sie sind ein Relikt aus der geschichtlichen Entwicklung. Ursprünglich gehörte Gittelde mit der St. Johanneskirche im Oberdorf zum Bistum Mainz. Die St. Mauritiuskirche im Unterdorf befand sich im Eigentum des Erzbistums Magdeburg.
Erst nach der Reformation wurden im Jahr 1542 die beiden Kirchen zu einer gemeinsamen Pfarrverwaltung mit einem Pastor zusammengelegt. Diese Rarität ist bis heute erhalten geblieben. Heute ist die St. Mauritiuskirche die „Hauptkirche“. In ihr und im angrenzenden Pfarrhaus findet vorwiegend das kirchliche Leben statt. Die St. Johanneskirche ist mit ihrer direkten Lage auf dem Friedhof die „Beerdigungskirche“. Noch heute gibt es eine unsichtbare Grenze zwischen den beiden Ortsteilen. So läutet die Totenglocke (Sterbeläuten) je nach Wohnung des Verstorbenen in der „Oberen Kirche“ oder in der „Unteren Kirche“. Und die Bewohner kennen gut die „Machtkämpfe“ beim Aufbau der Osterfeuer im Ober- und Unterdorf. Allerdings ist die Bauunterhaltung dieser beiden alten Kirchen für Kirchengemeinde und Landeskirche in Zeiten des knappen Geldes eine große Herausforderung.
Zum Schluss wurde noch gemeinsam ins Cafè Schladitz eingekehrt und in nostalgischer Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen viele Gespräche über den ereignisreichen Tag geführt.
Unsere Helferfete am 15. September 2015 in Hermanns Scheune
Mit einem stimmungsvollen Fest feierte der Heimat- und Geschichtsverein Wulften sein 25-jähriges Bestehen. Fleißige Helfer hatten an Hermanns Scheune Zelte aufgebaut, um zum Kommersabend Platz für ca. 180 Gäste zu schaffen. Als Überraschungsgast führte ein Nachtwächter durch das Programm. Diese Rolle wurde mit Stimme und Statur von Henning Eulert perfekt ausgefüllt. Mit dem Nachtwächterlied : “Hört Ihr Herrn und lasst Euch sagen….“ kündigte er jeden Programmpunkt in humorvollen Liedversen an.
Der erste Vorsitzende Willi Waßmann konnte in der vollbesetzten Scheune den Bürgermeister der Gemeinde, Henning Kruse, Ehrenbürgermeister Wolfgang Kersten, den Vertreter der örtlichen Vereine Frank Berlin, als Vertreter der Kirchengemeinde Ehrhard Zischke, Vertreter der Nachbarvereine Hattorf, Schwiegershausen, Osterode und Umgebung sowie zahlreiche Sponsoren herzlich begrüßen. BM Henning Kruse würdigte in seinem Grußwort das große Engagement des Vereins zum Wohle der Allgemeinheit und überreichte eine Uhr mit dem Wulftener Wappen. Vereinssprecher Frank Berlin überbrachte die Grüße aller Wulftener Vereine mit einem "Flachgeshenk" und wünschte alles Gute für die weitere Entwicklung des Vereins. Im Namen der Heimat- und Geschichtsvereine Osterode und Umgebung sprach Herr Mittmann sein Erstaunen darüber aus, dass ein solcher Verein in einem dörflichen Umfeld so viel leisten und bewirken könne. Er gratulierte und wünschte weiterhin gutes Gelingen bei allen Vorhaben.
In ihrer Ansprache begann die zweite Vorsitzende Elvira Schaper mit der jüngsten Geschichte des Vereins, nämlich dem Erwerb des Anwesens „Hermanns Scheune“ in der Angerstraße 8 Nachdem zuerst nur die Scheune für die landwirtschaftlichen Großgeräte und Maschinen angemietet wurde, kam dann das Erdgeschoss des Wohnhauses für Eisenbahn, Post und Technik sowie eine „Stube“ für den Aufenthalt der Donnerstag-Arbeitsgruppe und der Plattschwatzegruppe, für Vorstandssitzungen usw. dazu. Jetzt sollen die Räume im Obergeschoss hergerichtet werden, um einzelne Themenbereiche aus der übervollen Heimatstube aufzunehmen. Sie bedankte sich bei der Gemeinde für die wohlwollende Unterstützung und gute Zusammenarbeit, bei allen Wulftener Vereinen für den Verzicht auf Zuwendungen aus der Rogge-Stiftung in diesem Jahr, wodurch der Kauf von Hermanns Scheune erst möglich wurde. Ebenso galt ihr Dank Gastwirt Dieter Thiele, der seinen Saal für die Hobbykünstler-Ausstellung zur Verfügung stellte, sowie allen Sponsoren, die dem Heimat- und Geschichtsverein Wulften jetzt und in der Vergangenheit mit Sach- und Geldspenden geholfen haben.
Elvira Schaper betonte, der Verein habe das Ziel, die Werte der Vorfahren zu erhalten und an weitere Generationen weiterzugeben.
Nach der Ansprache trug Margarete Hermanns (87 Jahre) ein von ihr selbst verfasstes Gedicht über ihr Heimatdorf Wulften vor und versetzte alle Gäste in Erstaunen, als sie die vielen Verse auswendig sprach. Es folgte der Handwerker-Bildungsverein mit einem schwungvollen Liedervortrag.
Den Höhepunkt des Abends bildete der Streifzug durch die Geschichte Wulftens von der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 989 bis heute. Dieser geschichtliche Streifzug wurde von Rolf Vogel anlässlich der 1100-Jahrfeier der Gemeinde Wulften im Jahr 1989 geschrieben. Er hat es jetzt für die Jubiläumsfeier um das letzte Vierteljahrhundert ergänzt. In mittelalterlicher bis zeitgemäßer Kleidung traten die einzelnen Jahrhunderte auf und berichteten aus ihrer Zeit über die Geschehnisse im Dorf und über ihre Obrigkeiten. An der allgemeinen Stille konnte man spüren, wie gebannt und aufmerksam alle zuhörten. Mit Begleitung des HBV wurde das Wulftener Heimatlied „Wo am Birkenberge die alte Eiche steht…“ gesungen, dessen Text von Günther Mönnich geschrieben wurde. Anschließend nahm der Vorsitzende Willi Waßmann die Ehrung der jetzt noch dem Verein angehörenden Gründungsmitglieder vor. Es waren dies der damalige Bürgermeister Wolfgang Kersten, Dieter Greunig, Bodo Mißling, Günther Mönnich, Heinz-Erich Nordmann und für die Kirchengemeinde Ehrhard Zischke. Mit dem gemeinsamen Singen vieler alter Volkslieder, unterstützt vom HBV und dessen Chorleiterin Ilka Lau mit dem Akkordeon feierten der Verein und seine Gäste bis in die Nacht.
Der Sonntagmorgen begann bei strahlendem Sonnenschein mit einem festlichen Gottesdienst unter der Leitung von Pastor Schlichting in der wieder vollbesetzten Scheune. Musikalisch begleitet wurde er durch den Posaunenchor Eisdorf, Henning Eulert am Keybord und Dudelsackspieler Fred Goesmann.
Nach der Mittagspause mit Bratwurst, Steak, Pommes und selbst gemachtem Kartoffelsalat konnte man die verschiedenen Stände auf dem Anger besuchen. Neben etlichen Verkaufsständen gab es zahlreiche handwerkliche Tätigkeiten zu bestaunen. Es wurde auch eine Einrichtung aus alter Zeit wieder belebt - ein Ausrufer ging durch die Straßen, klingelte mit einer lauten Glocke und rief mit kräftiger Stimme: “Bekanntmachung“! So hat man die Dorfbewohner über wichtige Ereignisse und Termine noch bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts informiert. Jetzt war es Bernd Kalis, der die Besucher des Festes lautstark zu den einzelnen Vorführungen an den Ständen rief.
In alphabetischer Reihenfolge sind hier zu nennen: Blaudruck, eine Stoffdrucktechnik aus dem 18. Jahrhundert wurde vorgeführt von Frau Utermöhlen, Drechsler Herbert Lohrengel zeigte, wie aus einem Stück Holz ein Lampenständer, eine Schale oder eine kleine Figur wird, Flachsverarbeitung wurde anschaulich demonstriert vom Hattorfer Verein für Plattdeutsch und Dorfgeschichte, Tischlermeister Hendrichs stellte bequeme Gartenmöbel aus Holz vor, Imker Heinz-Erich Nordmann schleuderte Honig und erklärte dessen Entstehung, einem Korbmacher konnte man beim Flechten zusehen, Katrin Beußhausen zeigte die alte Technik des Klöppelns zarter Spitzen, Salzsieder aus Salzderhelden erklärten die Gewinnung von Salz aus Sole, die aus großer Tiefe gefördert wird, der Seilmacher benötigte einen langen Platz zum Drehen eines Seiles, beim Schmied konnte sogar mitgearbeitet werden, eine Stuhlflechterin führte vor, wie man alte Rohrgeflechtstühle neu bespannt und Waschfrauen wuschen mit Waschbrett und Zuber wie zu Großmutters Zeiten.
Interesse fand auch das Infomobil der Kreisjägerschaft, bei den Kindern besonders das Kleintiergehege von Heiko Froböse und das „Hühnerhotel“ von Kerstin Haack. Eine Hüpfburg und ein kleines Karussell sowie ein Schminkstand der Volksbank waren beliebte Anlaufpunkte für die kleinen Besucher.
Für die großen, besonders die männlichen Besuche lockte die Oldtimer-Treckerausstellung der Wulftener Schlepperfreunde oder auch die Skulpturen der Motorsägen-Schnitzkunst von Frank Rosenow. Die Damen dagegen konnte man an Ständen von Christa Vogel mit Wohnungs- oder festlichen Tischdekorationen, bei Gitta Herb und ihren kunstvollen Karten oder bei den Schmuckangeboten finden. Für Abwechslung und viele Zuschauer sorgten die Auftritte der Kinderprinzengarde des WKC und einer Kindergruppe des TSV mit ihren Balltrommeln unter der Leitung von Carmen Frisch und der Wulftener Dudelsackspieler Fred Goesmann machte eine musikalische Runde über den Anger.
Besonderes Interesse bei allen Besuchern fanden die Ausstellungen in der Webstube und die Hobbykünstler-Ausstellung im Saal der Gastwirtschaft Thiele. In der Webstube waren feine Stoffe, daraus hergestellte Kleidung, in wunderschönen Farben und Mustern gewebte Wolldecken und vieles mehr zu bewundern. Die Hobbykünstlerausstellung umfasste zahlreiche Gemälde der verschiedensten Techniken und Stilrichtungen, die Kleinsten des Regenbogen-Kindergartens zeigten ihre Werke, die Kinder der Grundschule die in ihrer Projektwoche gebastelten „Märchen im Schuhkarton“, zauberhaft bemalte Seidentücher, Keramikbroschen, aus alten Stoffen genähte Taschen und ein Handwagen voller Heufiguren sorgten für Vielfalt und zogen sehr viele Besucher an. In der Heimatstube wurden mehrere Führungen von Dieter Greunig durchgeführt.
Leider begann es am frühen Nachmittag an zu regnen, so dass die meisten Gäste in den Zelten und Hermanns Scheune bei Kaffee, Kuchen und Gegrilltem feierten.
Bilder unseres Jubiläumsfestes finden Sie in der "Galerie"
Unser Festprogramm
Kommersabend 11.07.15
Beginn 19 Uhr
Begrüßung 1. Vorsitzender Willi Waßmann
Grußworte von BM Henning Kruse
Kreisheimatpfleger Gehmlich
Vertreter der Wulftener Vereine
Ansprache Elvi Schaper
Marga Hermanns trägt ihr Heimatgedicht vor
Auftritt Handwerker-Bildungsverein
Spiel „Streifzug durch die Jahrhunderte“
anschließend singen wir das Wulftener Heimatlied „Wo am Birkenberge...“
Ehrung der Gründungsmitglieder
Gemütliches Beisammensein, Volksliedersingen zusammen mit dem HBV
Henning Eulert als Nachtwächter führt durch das Programm,
Für den kleinen Hunger gibt es Schmalzbrote
Bier und alkoholfreie Getränke vom Bierwagen
Sonntag, 12.07.15
Beginn mit einem Festgottesdienst um 11 Uhr, Pastor Schlichting
Begleitung durch einen Posaunenchor und Henning Eulert am Keybord
Mittagessen mit Bratwurst, Steak und Pommes frittes, selbsgemachtem
Kartoffelsalat
Getränkeverkauf im Bierwagen: Fassbier, alkoholfreie Getränke, Piccolo, Rosè Wein
Nachmittags Kaffee und Kuchenverkauf in unserem Haus Angerstraße 8
Umfangreiche Hobbykünstlerausstellung im Saal Thiele
Interessante Ausstellung in der Webstube und Sitzungssaal
Führungen in der Heimatstube um 12.30/ 14.30/ 16.30 Uhr
Trecker-Oldtimer der Schlepperfreunde im Mittelweg
Für Kinder ein Kleintiergehege von Heiko Froböse auf dem Anger, eine Hüpfburg,
Kinderschminken, kleines Kinderkarussell, Stand mit Süßigkeiten und Bechereis
Rund um den Anger über 25 Stände
Mit Schmiede,Drechsler, Salzsieder aus Salzderhelden, Gewürzen, Blaudruck, Seife, mehrere Stände mit Holzarbeiten (Henrichs, Carl, Schmitz)
Imkerei Nordmann im Garten hinter unserem Haus, Flachsverarbeitung Hattorfer „Verein für Plattdeutsch und Dorfgeschichte“, Stuhlflechterin, Lederschmiede, große Wäsche wie unsere Großmütter mit den Waschfrauen Ulla und Christel, Seilmacher, Korbflechter, Katrin Beußhausen klöppelt, Christa Mönnich mit Richelieu-Stickerei bei den Hobykünstlern im Saal Thiele,
Motorsägekunst Frank Rosenow, Infomobil der Kreisjägerschaft
Musik:
Kindergarde des WKC tanzt um 14 Uhr vor der Volksbank, Carmen und die Tanzmäuse 15 Uhr, Spielmannszug Wulften spielt ca. 15.30 Uhr
Bernd Kalis als Ausrufer mit großer Glocke gibt alle Vorführungen bekannt.
Mit der Frühjahrswanderung des Heimat- und Geschichtsvereins Wulften begannen die Veranstaltungen im Jahr des 25jährigen Bestehens des Vereins, das am 11. und 12. Juli 2015 gefeiert wird. Im Juni 1996 konnten die Mitglieder den ersten von sechs mit Informationstafeln versehenen Rundwanderweg einweihen. Dieser „Eichenwanderweg“ war das Ziel der diesjährigen Wanderung. Am Ausgangspunkt, der Lemkuhle, begrüßte der 1. Vorsitzenden Willi Wassmann 30 Teilnehmer. Unter der Leitung des bewährten Wanderwarts Dieter Greunig begaben sie sich auf den 6km langen Rundweg, der sie in den Norden der Wulftener Feldmark führte. Dieter Greunig erläuterte auch die Anfänge der Wulftener Wasserversorung, da in diesem Gebiet die ersten Brunnen erschlossen und auch der erste Hochbehälter am Friedhof gebaut wurde. Das erste Ziel war „Deppenbach“ mit den mittelalterlichen Terrassenäckern, die im Volksmund „Riesentreppen“ genannt werden. Der Eichenhain oberhalb der Ziegenkuhle wurde nicht angelaufen, da der Weg seit der Flurbereinigung dort oben endet. Über die „Ziegenkuhle“ erreichte die Wandergruppe den Rierke Weg, die Grenze zwischen der Wulftener und der Dorster Feldmark. Von dort konnte man im Westen bis nach Northeim, im Süden tief in das Eichsfeld, im Norden nach Dorste und im Osten auf die Harzberge blicken.
Auf dem Rierke Weg ging es dann zu den „Langen Äckern“, einem Waldgebiet, dass schon
zu Schwiegershausen gehört. Hier an der „Gräwesgrund“ ergab sich vom „Harzblick“ eine schöne Sicht auf die Berge des Harzes bis zum Torfhaus. Das nächste Ziel war ein Naturdenkmal, die ca. 150jährige „Rolandseiche“ im „Rolandsgrund“. Über die Quelle im
Rolandsgrund erreichten die Wanderer dann die „Friedenseiche“ die zum 50. Jahrestag der Schlacht von Waterloo (1815) gepflanzt wurde. An der Friedenseiche gab es für die Teilnehmer zur Stärkung Kaffee und Kuchen. Während der Wanderung sprach Dieter Greunig
ausführlich über die Entstehung der Flurnamen und deren geschichtlichen Hintergrund.
Die Burgruine Grubenhagen und die Heldenburg in Salzderhelden waren das Ziel der diesjährigen Herbstfahrt des Heimat- und Geschichtsvereins Wulften, die wieder von Dieter Greunig vorbereitet wurde. Beide Burgen stehen in engem Zusammenhang mit der Wulftener Geschichte. Sie gehörten vom 13. bis 16. Jahrhundert zum Fürstentum Grubenhagen-Lüneburg. Auch Wulften war zu dieser Zeit im Besitz des Fürstentums. Als erstes besuchte man die Burgruine Grubenhagen, die wahrscheinlich gar nicht oder nur kurze Zeit von ihren Herzögen bewohnt wurde. Es wird angenommen, dass sie die naheliegende Heldenburg in Salzderhelden wegen der ergiebigen Salinen und der Nähe zur Stadt Einbeck mit der Leinefurt und ihren vielen Brauereien als Wohnsitz bevorzugten. Ende des 16. Jahrhunderts stirbt mit Wolfgang von Grubenhagen der letzte aus der Grubenhagener Welfenlinie im Herzberger Schloss. Beide Burgruinen waren im Lauf der letzten Jahrhunderte stark verfallen und werden jetzt von Fördervereinen betreut, die sich auch um die teilweise Restaurierung kümmern. Auf der Heldenburg wurden auch bereits Ausgrabungen vorgenommen. Bei den jeweiligen Führungen erfuhr man viel über die Geschichte der Burgen, deren Entstehungszeit nicht genau belegt werden kann. Vermutlich wurden sie Ende des 12., Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut. Heute werden sie auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt.
Übergabe eines neuen Schlegelmähers
Der Heimat- und Geschichtsverein Wulften e.V. erhielt durch die Stiftung der Sparkasse Osterode am Harz und durch die Kurt und Waltraud Rogge Stiftung für die Anschaffung eines leistungsstarken Schlegelmähers eine großzügige Unterstützung. Für die Männer der Arbeitsgruppe des Vereins ist es eine große Erleichterung, da sie etwa 30 km ausgeschilderte Rundwege in der Wulftener Feldmark pflegen, von denen ein großer Teil mit Gras bewachsen ist. Der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Willi Waßmann bedankte sich bei den beiden Sponsoren für die Zuwendungen, denn aus eigenen Mitteln wäre diese Anschaffung dem Verein nicht möglich gewesen.
Unser Bild zeigt den 2.Vorsitzenden des Kuratoriums der Kurt und Waltraud Rogge Stiftung Herrn Willi Ehrhardt, den Leiter der Arbeitsgruppe des Vereins Georg Lange, den Vorsitzenden Willi Waßmann und den Leiter der Sparkassengeschäftsstelle Wulften als Vertreter der Stiftung der Sparkasse Osterode am Harz, Herrn Frank Kruppa bei der Übergabe des Schlegelmähers.
Adventskalender am 20. Dezember 2013
Leni Schaper und Lia Greunig singen "Kling Glöckchen, kling..." und Lena Peinemann spielt dazu auf der Blockflöte.
Dann sagt Jannis Greunig das Gedicht "Markt und Straßen stehn verlassen..." auf.
Weihnachtsmarkt am
1. Advent 2013
auf dem Schützenplatz
Herbstausflug zum "Harzhorn"
Oktober 2013
Weit zurück in die Vergangenheit führte diesmal der Herbstausflug des Heimat- und Geschichtsvereins Wulften. Zahlreiche Teilnehmer hatten sich eingefunden, um das erst vor wenigen Jahren entdeckte römisch-germanische Schlachtfeld am Harzhorn zu besuchen. Das Harzhorn ist Teil des Vogelberges bei Oldenrode im nordwestlichen Harzvorland.
Die Gruppe unter Leitung von Dieter Greunig wurde von Herrn Halves, dem Vorsitzenden des Heimatvereins Oldenrode, herzlich begrüßt. Er berichtete über die zufälligen Funde von Hobbyarchäologen, die auf der Suche nach Spuren einer mittelalterlichen Burganlage waren. Sie führten zu den sensationellen Ausgrabungen, die von Wissenschaftlern auf das 3. Jahrhundert n. Chr. datiert wurden. Alle Fundstellen wurden mit kleinen farbigen Tafeln gekennzeichnet. Anhand von vielen Schautafeln und Fotos zeigte Herr Halves die Archäologen bei ihrer Arbeit, einige der freigelegten Fundstücke in der Erde und ihren Zustand nach der Restaurierung. Er ging mit der Gruppe zu den einzelnen Grabungsfeldern , die sich über ein Gebiet von 500 m Breite und eine Länge von 4 km erstrecken. Insgesamt wurden hier in der fünfjährigen Grabungszeit über 2700 Fundstücke geborgen, herausragend sind Fragmente eines römischen Kettenhemdes, eiserne Hufbeschläge für Pferde, sogenannte „Hipposandalen“ und u.a. viele Schuhnägel, die Aufschluss über die große Anzahl der Soldaten, ihre Bewegungen während des Kampfgeschehens und ihre Ausrüstung gaben. Durch die günstige Bodenbeschaffenheit sind die meisten der Funde in einem ungewöhnlich guten Zustand, obwohl sie etwa 1800 Jahre nur von wenig Waldboden bedeckt in der Erde begraben waren. Kürzlich wurden mehrere Informationsstelen neben den Grabungsfeldern aufgestellt, ein Besucherzentrum soll bald eröffnet werden. Nach einem Dank an Herrn Halves und einem gemeinsamen Mittagessen wurde der Heimweg angetreten. Mehr Informationen finden Sie unter
Erntedankfest 6.Oktober 2013
Am 6. Oktober feierte die evang. Kirchengemeinde zusammen mit dem Heimat- und Geschichtsverein in "Hermanns Scheune" einen Erntedankgottesdienst. Pastor Schlichting hielt die Predigt, Hinrich und Martina Grünhagen und Herr Hermann sorgten für die musikalische Begleitung. Die vielen Besucher des Gottesdienstes blieben anschließend noch bei Kaffee und Kuchen zusammen und Marga Hermanns trug ein von ihr neu verfasstes Gedicht mit dem Titel "Kindheitserinnerungen an die Erntezeit" vor und erhielt wieder großen Beifall.
Feier zum 20-jährigen Bestehen unserer Heimatstube 2013
20 Jahre Heimatstube – ein Anlass für den Heimat- und Geschichtsverein Wulften, dieses kleine Jubiläum mit einem Gottesdienst der Reihe „Kirche mitten im Dorf“ zu feiern. Der erste Vorsitzende Willi Waßmann begrüßte alle Anwesenden und freute sich über den wieder einmal sehr guten Besuch. Das Besondere dieses Gottesdienstes war, dass alles auf Wulftener Platt gesprochen und auch alle Lieder auf Platt gesungen wurden. Unter Begleitung des Posaunenchors Lerbach leitete Lektorin Doris Ebeling den Gottesdienst. Bei den Lesungen und Gebeten wurde sie unterstützt von Kirchenvorsteherin Rosi Mutio sowie den Vereinsmitgliedern Elvira Schaper und Irmgard Waßmann. Die Predigt hielt Günther Mönnich, er sprach über die alltäglichen Zweifel an Gottes Gerechtigkeit, über manchmal vergebliche Bitten und Gebete, und das Vertrauen darauf, dass Gott auch in schwerer Zeit mit uns leidet und bei uns ist.
Nach dem Gottesdienst ging der 1. Vorsitzende Willi Wassmann in seiner Ansprache auf die Entstehung der Heimatstube ein. Auf Initiative des Arbeitskreises Ortschronik, der anlässlich der 1100-Jahrfeier Wulftens gebildet wurde, entstand bereits 1990 der Heimat- und Geschichtsverein Wulften e.V. Bereits drei Jahre später konnte das kleine Museum, die heutige Heimatstube, eröffnet werden. Sein besonderer Dank galt an dieser Stelle dem damaligen Bürgermeister Wolfgang Kersten, der sich zusammen mit dem Gemeinderat dafür einsetzte, das leer stehende alte Spritzenhaus umzubauen und dem jungen Verein zur Verfügung zu stellen. So konnte die damalige Vorsitzende Sigrun Münter am 13. Juni 1993 mit einem Tag der offenen Tür das Museum feierlich eröffnen. Viele Wulftener hatten dazu beigetragen, die Räume mit historischen Gegenständen des täglichen Gebrauchs, mit Kleidung, Wäsche und Werkzeugen der verschiedensten Handwerke zu füllen. Es fehlten zunächst noch Schränke und Regale, aber inzwischen platzt die Heimatstube schon fast aus allen Nähten. Darum wurde im Jahr 2001 „Hermanns Scheune“ in der Angerstrasse 8 und 2008 noch das dazugehörige Wohnhaus-Erdgeschoß angemietet. Hier konnten in den letzten Jahren einige schöne Feste gefeiert werden. Abschließend bat er Marga Hermanns, ihr Gedicht, welches sie zum 20-jährigen Bestehen der Heimatstube geschrieben hat, vorzutragen. Ein herzlicher Applaus aller Anwesenden belohnte sie.
Nach der Mittagspause mit „Stippel´sch, Pellkartoffeln und Gurke“ oder „Hot Dog´s“ unterhielt der Handwerker- Bildungsverein mit einigen fröhlichen Liedern, Irmgard Waßmann erzählte auf Platt von der Schürze ihrer Großmutter und Marga Hermanns, was ihre „Omame“ noch so alles tut, obwohl sie eigentlich doch gar nichts mehr kann. (Alle Gedichte werden in der nächsten Jahreszeitung und auf unserer Web-Seite veröffentlicht).
Während die Erwachsenen dann dem Kaffee und selbst gebackenen Kuchen zusprachen, vergnügten sich die Kinder beim Stockbrotbacken und ließen sich von Anke Schaper kleine Tattoo´s aufkleben.
Wanderung am 23. Juni 2013
Die Sommerwanderung des Heimat- und Geschichtsvereins Wulften führte diesmal durch die südliche Feldmark Wulftens. Der 1. Vorsitzende Willi Waßmann konnte zahlreiche Teilnehmer beim Start am Sportplatz begrüßen. Unter der bewährten Leitung von Dieter Greunig ging es entlang mehrerer Naturschutzflächen, die im Zuge der Verkoppelung ausgewiesen wurden. Hier entstanden teilweise Streuobstwiesen, zum Teil auch Feuchtgebiete. Gewürzt mit historischen Anekdoten, erklärte Dieter Greunig die Flurnamen. Er wies darauf hin, dass die ersten Häuser südlich der Oder erst nach 1900 gebaut wurden. Durch den Bau der Eisenbahn, zeitgleich mit der Verkoppelung in den Jahren 1886 – 88, begann das Zeitalter der modernen Landwirtschaft. Aus hunderten von kleinen, unregelmäßigen Parzellen, die von Nebenerwerbslandwirten, Handwerkern und Webern bearbeitet wurden, entstanden jetzt große Schläge und ein komplett neues Wegenetz. Am alten Brunnenhäuschen nannte er einige Daten und Fakten der Wulftener Wasserversorgung. Vom Waldrand des Rotenbergs, direkt unterhalb der neuen Forstflächen, fiel der Blick auf eine unter Naturschutz stehende Wiese, in der nach Auskunft der NABU der Wachtelkönig sein Revier hat. Über die „Lüthorstwiesen“, vormals Eigentum der Lehnsherren, gelangte die Wandergruppe zur „Kalten Büh“, einem weiteren Feuchtbiotop, das seinen Namen durch die kühlen, feuchten Aufwinde erhielt, die hier am Rotenberg oft wehen. Von hier aus war ein Hohlweg gut zu erkennen, der vom Fastweg abwärts führte. Ein künstlich aufgeschütteter Damm, der so genannte „Dammanger“ stellte die Verbindung über die Oder zum Speckenweg (Sprickenweg – mit Holz und Ästen belegter Weg durch Sumpfgelände, heute die Bahnhofstraße)) her und war Teil der alten Thüringer Handels- und Heerstraße. Nach Überquerung der Landstraße gelangte die Wandergruppe ins „Alte Feld“, eine Gemarkung mit sehr guter Bodenqualität, die früher den Adeligen vorbehalten war. Weiter ging es über die Bimmelbrücke zum Pfingstanger. Mit Pfingstanger wird ein damals baumloses, freies Gelände an der Oder bezeichnet, auf dem Schießübungen für das zu Pfingsten stattfindende Schützenfest veranstaltet wurden. Dieses Gelände längs der Oder wurde im Jahr 2007 zum Naturschutzgebiet erklärt. Dieter Greunig berichtete hier über historische Grenzstreitigkeiten zwischen Lindau und Wulften, die im Jahr 1590 beigelegt wurden. Aus Überlieferungen ist bekannt, dass damals zwei Dorfälteste aus Wulften zu dem Grenzverlauf befragt wurden, da es zu der Zeit weder Aufzeichnungen noch Grenzsteine gab. Die beiden sollen 100 und 90 Jahre alt und „bei klarem Verstande und guter Gesundheit“ gewesen sein und berichteten von zwei alten Männern aus Katlenburg, die mit weißen Pferden und weißen Wappenhemden um 1520, also 70 Jahre zuvor, die Grenze gezogen hätten. Im Beisein eines Amtmannes und einigen neutralen Zeugen aus Hattorf wurde so die noch heute gültige Grenze zwischen den Gemarkungen Wulften und Lindau festgeschrieben. Schließlich gelangte die Wandergruppe zum Schulbiotop am Steigeweg, wo vor kurzem das neue „Insektenhotel“ vom Heimat- und Geschichtsverein aufgestellt und von Schülern der Grundschule eingerichtet wurde. Hier spielte Günther Wode auf dem Akkordeon einige Volkslieder und nach einer zünftigen Vesper wurde der Heimweg angetreten.
Rohbau des Insektenhotels jm Schulbiotop aufgestellt
Das Wulftener Schulbiotop in einem Feuchtgebiet am Ortsrand wird um eine Attraktion reicher. Die Arbeitsgruppe des Heimat- und Geschichtsvereins Wulften hat unter der fachmännischen Anleitung von Bruno Thiele den „ Rohbau“ eines Insektenhotels in Hermanns Scheune fertiggestellt. Im Frühjahr 2013 wurde es im Schulbiotop mit vielen Helfern aufgestellt. Unser Foto zeigt die Männer bei der Arbeit. Für die Innenausstattung wird Dieter Greunig dann zusammen mit den Schulkindern und Eltern des Fördervereins der Grundschule sorgen.
Adventskalender beim Heimat- und Geschichtsverein
in "Hermann`s Scheune" am 20. Dezember 2012
Trotz des recht kühlen und stürmischen Wetters konnten wir uns auch in diesem Jahr wieder über sehr viele Besucher freuen. Der heftige Wind pustete viele unserer Teelichtgläser entlang der Einfahrt und auch die Kerzenäpfel immer wieder aus, störte aber nicht die frohe Stimmung in der schön geschmückten Scheune.
Zur Einstimmung spielte Jürgen Hermann auf seiner Gitarre "Alle Jahre wieder" und viele stimmten gleich mit ein. Die weiteren Lieder wurden auch von ihm
begleitet.
Der 1. Vorsitzende Willi Waßmann begrüßte alle Anwesenden und verlas den Bibelspruch der Woche. Nach dem Gedicht "Adventskalender" sangen alle gemeinsam das
Lied "Es ist für uns eine Zeit angekommen". Es folgte von Elfriede Jork die Geschichte von dem kleinen Porzellanengel Leuchtegern, der so gern bei einer freundlichen Familie in einem
weihnachtlich geschmückten Haus sein warmes Licht leuchten lassen wollte. Nach "Süßer die Glocken nie klingen" hörte man in einem Gespräch zwischen Elvira Schaper und Renate Schalcher auf
Wulftener Platt, wie es im Jahr 1923 wohl in Wulften in der Weihnachtszeit zuging. Da freute man sich noch über Äpfel und Nüsse und ein paar selbstgestrickte Strümpfe. Nach diesem nachdenklich
machenden Sketch wurde das Schlußlied "Tragt in die Welt nun ein Licht" gesungen und bei Glühwein, Keksen und netten Gesprächen klang die besinnliche Adventsstunde aus.
Weihnachtsmarkt der Gemeinde Wulften am 1. Advent 2012
Auch in diesem Jahr war der Heimat- und Geschichtsverein wieder mit einem Glühweinstand auf dem Schützenplatz vertreten. Besonders in den späten Nachmittagsstunden herrschte fröhlicher Hochbetrieb an allen Ständen. Weihnachtlich geschmückt und beleuchtet wurde hier vieles an Speisen und Getränken angeboten. Im Schützenhaus konnte man sich bei Kaffee und Kuchen aufwärmen und von den vielen Verkaufstischen das eine oder andere, große oder kleine Weihnachtsgeschenk erstehen. Zur Freude der Kinder erschien der Weihnachtsmann und brachte kleine Geschenke mit. Besonderen Anklang fand auch eine Fotoausstellung von alten Wulftener Häusern, denen die Häuser im jetzigen Zustand gegenübergestellt waren.
Herbstfahrt am 14. Oktober 2012
Zum Herbstausflug unseres Vereins konnte der 1. Vorsitzende Willi Waßmann diesmal besonders viele Teilnehmer vor der Heimatstube begrüßen. Ziel waren wieder zwei mittelalterliche Burgen im Eichsfeld. In Fahrgemeinschaften ging es zunächst zur Burg Bodenstein oberhalb des Dorfes Wintzigerode in der Nähe von Worbis. Im Ohmgebirge am Nordrand des Eichsfelds gelegen, gehörte sie bis 1945 den Grafen von Wintzigerode. Nach der Enteignung durch die russischen Besatzer bei Kriegsende gelang es der letzten Besitzerin Gisela von Wintzigerode vom Westen aus, die Burg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland zu überschreiben. Heute ist die Burg gut restauriert und beherbergt eine Familienerholungs- und Begegnungsstätte. Bemerkenswert ist, dass die Burg und die umliegenden Orte schon seit der Reformation vorwiegend evangelisch sind und sich wie eine Insel im sonst katholischen Eichsfeld befinden. Eine weitere Besonderheit gibt es in der kleinen Burgkapelle.Aus Platzgründen wird das Taufbecken von einem unter der Decke schwebenden Engel gehalten und bei Bedarf heruntergelassen.
Nach der interessanten Führung ging es weiter zur Burg Scharfenstein. Von hier hatte man einen großartigen Fernblick auf die "Eichsfelder Pforte" und den Brocken. Im Burgcafè wurde eine Kaffeepause eingelegt und dann begann die Führung über die Burganlage, in der sich ein Kinderferienlager und Tagungsräume befinden. Burg Scharfenstein wird seit dem Jahr 2006 mit sehr großem finanziellem Aufwand restauriert, weil der Pabst ursprünglich bei seinem Besuch 2011 im Eichsfeld hier her kommen sollte. Die Planung wurde jedoch geändert und die Restaurierung geht jetzt langsamer voran. Die bis jetzt fertiggestellten Gebäude wirken durch neue Materialien recht modern und wurden 2012 mit dem Thüringer Denkmalschutzpreis ausgezeichnet. Nach dem Ende der Führung sprach die 2. Vorsitzende Elvira Schaper einen herzlichen Dank an Dieter Greunig für die gute Organisation der Fahrt aus und wünschte den Teilnehmern einen guten Heimweg.
Sommergottesdienst in Hermann´s Scheune
am 22. Juli 2012
„Kirche mitten im Dorf“ feierte die evangelische Kirchengemeinde Wulften diesmal beim Heimat- und Geschichtsverein. Pastor Schlichting und der 1. Vorsitzende Willi Waßmann konnten dazu sehr viele Besucher in Hermanns Scheune begrüßen. Als Predigttext hatte Pastor Schlichting das Gleichnis vom verlorenen Sohn aus dem Lukasevangelium gewählt. Dabei wurden Liebe, Vergebung und Gerechtigkeit thematisiert. Seine Interpretation berührte die Zuhörer und regte zum Nachdenken an. Pastor Schlichting begleitete alle Lieder mit der Gitarre, unter anderem erklang fröhlich das Lied „Geh aus mein Herz...“ Nach dem Gottesdienst waren alle zu einer gemütlichen Kaffeetafel des Heimat- und Geschichtsvereins, der sich bei allen Kuchen- und Tortenspenderinnen und der Kaffeethek Deppe für den Kaffee und das Ausleihen der Thermen nochmals herzlich bedankt, eingeladen. Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt zweier Wulftener „Urgesteine“. Marga Hermanns und Gerda Waßmann traten als Emma und Hermine auf und hielten einen Schwatz über`n Gartenzaun auf Wulftener Platt. Geschehnisse, Klatsch und Tratsch wurden von Marga Hermanns in Vers und Reim gebracht und, gespickt mit vielen heute kaum noch bekannten Ausdrücken, von den beiden Ur-Wulftenerinnen gekonnt vorgetragen. Lacher zwischendurch und ein herzlicher Applaus belohnte die beiden. Dank des endlich mal wieder guten Wetters blieben die Besucher bis zum frühen Abend beisammen.
Wanderung zum Speukegrund und Hägerberg am 17. Juni 2012
Flurnamen und ihre Bedeutung standen im Mittelpunkt der traditionellen Frühjahrswanderung des Heimat- und Geschichtsvereins Wulften. Die zweite Vorsitzende Elvira Schaper konnte dazu bei strahlendem Sonnenschein über zwanzig Teilnehmer vor der Heimatstube begrüßen. Unter der bewährten Leitung von Dieter Greunig ging es durch das Unterdorf Richtung „Speukegrund“. Unterwegs wies er noch auf den ehemaligen „Edelhof“ und ein Stück weiter auf eine Erhöhung auf dem Grundstück Mißling hin, die wahrscheinlich Standort einer mittelalterlichen Burganlage war. Weiter ging es dann zum „Speukegrund“. Der Name ist wohl auf die früher recht abergläubische Bevölkerung zurückzuführen, die oft dort hängende Nebelschwaden und gluckernde Wassergeräusche für Spuk hielten, wenn sie in den frühen Morgenstunden zur Feldarbeit unterwegs waren. Die Wanderung folgte weiter dem vom Heimat- und Geschichtsverein mit einem Keilerkopf gekennzeichneten Rundweg. Vorbei ging es an dem kurzen Rest eines Hohlwegs, der Teil der alten Nordhäuser oder Nürnberger Heer- und Handelsstraße war. Am Ende des Speukegrunds erwartete die Wanderer eine Überraschung. Tische und Bänke, erfrischende Getränke und ein leckeres Vesper luden zu einer Rast ein. Ein in der Luft kreisendes Milanpärchen leistete dabei Gesellschaft und beäugte neugierig die Wurststümpel. Nach der Stärkung ging es hinauf zum Hägerberg, wo man die herrliche Aussicht auf die Harzberge, das weite Odertal und in der Ferne sogar den Blick auf das Eichsfeld genießen konnte. Hier erklärte Dieter Greunig auch, dass der Name Hägerberg auf den Begriff „Hagen“, das ist ein eingezäunter oder eingefasster Bereich, zurückzuführen ist. Weiter ging es bergab, bis die ersten Häuser Wulftens zu sehen waren. Am Ende bedankte sich Elvira Schaper bei Dieter Greunig für die vielen guten Erklärungen und Anekdoten, bei der Firma Bähr für das gespendete Vesper und bei den Wanderern für ihr Interesse und wünschte allen einen guten Heimweg.
Adventskalender 22.Dezember 2011
Stimmungsvolle Posaunenklänge umrahmten die Öffnung des 22. Türchens beim traditionellen Adventskalender der Kirchen-gemeinde. Zahlreiche Besucher waren wieder in Hermanns Scheune gekommen, um gemeinsam zu singen und sich auf das nahe Weihnachtsfest einzustimmen.
Nach ersten Posaunenklängen begrüßte Willi Waßmann alle Anwesenden und verlas den Bibelspruch der Woche. Nach dem Gedicht „Markt und Straßen....“ sangen alle gemeinsam unter Posaunenklängen „Alle Jahre wieder...“ In der von Elfriede Jork vorgelesenen Geschichte ging es um das schönste Geschenk eines armen kleinen Jungen, das er dem Jesuskind machte – nämlich den eigenen Daumen, den er ihm zum Lutschen in den Mund steckte. Nach einem weiteren Lied trug Elvira Schaper ein Gedicht von Arnold Hesse auf Wulftener Platt vor und erntete herzlichen Beifall dafür. Nach dem traditionellen Schlußlied „Tragt in die Welt nun ein Licht...“ waren alle eingeladen, bei Glühwein oder heißem Apfelsaft noch etwas zu verweilen und mit Bekannten oder Freunden ein paar nette Gespräche zu führen.
Die Kerzen mit den selbstgemachten Haltern aus Gips konnten alle mit nach Hause nehmen und damit das Licht weitergeben.
Erntedankfest am 2. Oktober 2011
Zum Erntedankfest des Heimat- und Geschichtsvereins Wulften am 2. Oktober 2011 lockten ein tolles Programm und Kaiserwetter viele Besucher in „Hermanns Scheune“. Zu Beginn gestaltete Pastor Schlichting einen festlichen Gottesdienst, der von Hinrich Grünhagen auf dem Keyboard begleitet wurde. Kurz darauf zog über das Gelände der verführerische Duft von Zwetschgenmus, das in einem großen Kupferkessel unter ständigem Rühren mit der Muskrücke gekocht wurde. Daneben wurde in der Scheune der von Gerd Lüer hergestellte Film vom 20jährigen Bestehen des Vereins gezeigt. Im Garten boten Heinz-Erich und Hilde Nordmann köstlichen Apfelsaft an, den sie an Ort und Stelle frisch pressten. Es folgten dann in bunter Reihenfolge die Plattschwatzegruppe, die mit Unterstützung von Günther Wode auf dem Akkordeon einige plattdeutsche Lieder vortrug und alle Anwesenden sangen gemeinsam das Wulftener Heimatlied mit einem Text von Günther Mönnich. Der Chor des Kindergartens erfreute die Gäste mit einigen fröhlichen Liedern, Marga Hermanns überraschte mit einem selbstgeschriebenen Gedicht auf Platt übers Zwetschgenmus kochen und Elvira Schaper und Günther Mönnich mit einem lustigen Sketch. Ein weiteres Gedicht von Marga Hermanns, das eindrücklich die herbstliche Stimmung beim Kartoffelroden beschrieb, wurde von Elfriede Jork vorgetragen. An den Scheunenwänden waren viele alte Fotos ausgestellt, die die mühsame Arbeit in der Landwirtschaft früherer Zeiten darstellten und großes Interesse fanden. Auch die Gemälde des Wulftener Künstlers August Heise, die im Wohnzimmer ausgestellt waren, stießen auf Bewunderung. Zum Kaffee gab es neben selbstgebackenem Kuchen auch Semmel mit frisch gekochtem Mus und Schmand. Gegrilltes, Mettwurst- und Schmalzbrote waren auch im Angebot. Den ganzen Tag über herrschte munteres Treiben auf dem Hof und am späten Nachmittag waren insgesamt zwei große Kessel voll Zwetschgenmus restlos verkauft. Der erstmals aufgelegte historische Kalender mit Wulftener Motiven war ebenfalls ausverkauft.
Wanderung zur Teichbuscheiche 22.Mai 2011
Die Wüstungen aus dem Mittelalter rund um Wulften und das Wasserschutzgebiet des Wasserbeschaffungsverbandes standen im Mittelpunkt der Mai-Wanderung des Heimat- und Geschichtsvereins Wulften.
Der 1.Vorsitzende Willi Waßmann konnte hierzu fast dreißig Teilnehmer begrüßen. Unter der Führung von Dieter Greunig ging es zunächst durch das „Schwarze Loch“, vorbei am Gelände der ehemaligen Ziegelei, wo sich im Mittelalter das Dorf „Neddernrode“ und weiter oben auf der anderen Seite der Landstraße das Dorf „Obernrode“ befand. Weiter ging es hinauf zum „Röderfeld“. Nach einer kurzen Erfrischungspause am Rande der Neuaufforstung des Wasserbeschaffungsverbandes und einer herrlichen Aussicht über das breite Odertal ging es dann weiter bis zum Teichbusch. Hier wartete eine besondere Überraschung auf die Wanderer.
Unter der 300-jährigen Eiche konnte mit Kaffee und Kuchen eine neue Bank-Tisch-Gruppe eingeweiht werden. Besonderes Lob erhielt die Arbeitsgruppe des Vereins für die Herrichtung des Platzes mit dem bequemen Aufgang und der Brücke über den Graben.
Vorbei an der Wüstung „Erpeshusen“, dem oberen und unteren „Jünneteich“ und den im Rahmen des Hochwasserschutzes entstandenen naturnahen Feuchtgebieten ging es zurück bis zur „Ölmühle“, wo einstmals Öl aus Leinsamen, Rüben und Bucheckern gewonnen wurde. Die Mühle war zuletzt im Besitz der Familie Beyer und brannte im Jahr 1874 ab.
Hier wie auch an vielen Punkten entlang der Wanderroute stehen Hinweisschilder mit alten Flurbezeichnungen, zu denen Dieter Greunig viele Geschichten erzählen konnte. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass Heimatkunde sehr interessant sein kann.